Max Leif ist 41 Jahre alt und Inhaber des Frankfurter Musiclabels LeifMusic. Mit dem plötzlichen Tod seines besten Freundes Paul und dem eigenen Herzinfarkt gerät sein bisheriges Leben völlig aus den Fugen. Nun vergeht kein Tag, an dem er nicht glaubt, die ein oder andere tödliche Krankheit (HIV,
Krebs oder Schlafkrankheit) zu haben. Kurz, Max Leif wird zum chronischen Hypochonder...
Wer…mehrMax Leif ist 41 Jahre alt und Inhaber des Frankfurter Musiclabels LeifMusic. Mit dem plötzlichen Tod seines besten Freundes Paul und dem eigenen Herzinfarkt gerät sein bisheriges Leben völlig aus den Fugen. Nun vergeht kein Tag, an dem er nicht glaubt, die ein oder andere tödliche Krankheit (HIV, Krebs oder Schlafkrankheit) zu haben. Kurz, Max Leif wird zum chronischen Hypochonder...
Wer glaubt schon alles über Hypochonder gelesen zu haben, der irrt sich, denn Max Leif ist kein einfacher Hypochonder, sondern eine Hardcore-Version.
Max Leif ist ein wahrer Antiheld, sehr wehleidig und voller Zweifel. Als Außenstehender möchte man ihn mehr als einmal zurechtweißen, aber was Freunde nicht vermögen, kann auch der Leser nicht. Und so wird man exklusiver Zeuge von Max' persönlicher Tour der Leiden. Eine Tour, die auf einer Art Lebens- bzw. Sinnkrise des Musikproduzenten beruht.
Authentisch und manches Mal arg überspitzt gewährt die Autorin Juliane Käppler Einblick in Max Leifs Leben. Es ist eine Art Tragikomödie mit viel schwarzem Humor und sogar Tiefgang. Dass Max Leif hierbei als Ich-Erzähler agiert, ist in Anbetracht der Handlung nur folgerichtig.
Max ist kein einfacher Charakter, aber ungemein komisch, teils nervig und selbstzerfleischend. Durch ihn lernt man den Hypochonder-Menschenschlag besser verstehen.
Meine persönlichen Lieblingscharaktere waren zwei Nebendarsteller. Max energische Putzfrau Jekaterina Poljakow und dessen Ärztin Dr. Ingrid Bärbeißer. Beide konnten mich durch ihre energische, ehrliche und unerschrockene Art überzeugen. Vor allem über die Putzfrau mit ihrem dialektal eingefärbtem Deutsch musste ich viel lachen.
Sieht man mal vom allzu schnellen und etwas zu harmonisch ausgefallenen Ende ab, so vermochte mich, das Buch gut zu unterhalten.
Mit der Gestaltung des Covers wurde sich augenscheinlich viel Mühe gegeben, denn es verfügt über einen hohen Wiedererkennungswert. Farbwahl sowie Motivik wurden minimalistisch und damit effektreich ausgeführt, was perfekt zum Buchinhalt/-thema passt. Im Fokus steht ein Mann im Anzug, der trotz Regenschirm nass wird; ich fand's sehr witzig und innovativ.
FAZIT
Ein humorvolles, aber auch nachdenklich stimmendes Buch zum Thema Hypochondrie. Hier ist 100%ig drin, was auch drauf steht.