Den zweiten Band seiner herausragenden Romantrilogie „Verwandte und Bekannte“, um die Geschicke einer Hamburger Arbeiterfamilie über drei Generationen, schrieb Willi Bredel 1943. Fünf Jahre später wurde er schließlich veröffentlicht. Während in Europa der Erste Weltkrieg tobt, sucht Carl Brentens Sohn Walter, wie viele seiner Generation, nach Wegen, in dieser Zeit größter Inhumanität seine humanistische und fortschrittliche Sicht auf die Welt nicht gänzlich zu verlieren. Walter ist Auszubildender zum Metalldreher und engagiert sich in der sozialistischen Arbeiterjugend. Bald schon wird er zu einem ihrer führenden Köpfe und vertritt die Sache der Arbeiter in der Revolution von 1918/19 auch kämpferisch. Revolutionen schaffen Gewinner und Verlierer und die Familie Brenten scheint zunächst zu Ersteren zu gehören. Doch schon bald zeigt sich, dass Arbeiter auch in der neuen Weimarer Republik kaum Vorteile haben. Auch Walter und seine Familie verarmen zunehmend. Bei einer Aktion zur Demokratisierung der Hamburger Polizei wird er verhaftet und verurteilt und erfährt 1924, noch im Gefängnis, von der Geburt seines Sohns Viktor … In Walter Brenten lassen sich starke autobiographische Züge des Autors finden. Zugleich wird an seinem Lebensweg die frühe Entwicklung der KPD aufgezeigt.