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Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,5, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Neues Testament), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Streit um die Rechtfertigungslehre ist neu entbrannt! Was dem Protestantismus seit reformatorischen Zeiten als „articulus stantis et cadentis ecclesiae“ gilt, ist seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu einem heiß umstrittenen Gegenstand exegetischer Debatten geworden. Dabei ist insbesondere die im deutschsprachigen Bereich dominierende lutherisch geprägte Paulusinterpretation,…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,5, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Neues Testament), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Streit um die Rechtfertigungslehre ist neu entbrannt! Was dem Protestantismus seit reformatorischen Zeiten als „articulus stantis et cadentis ecclesiae“ gilt, ist seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu einem heiß umstrittenen Gegenstand exegetischer Debatten geworden. Dabei ist insbesondere die im deutschsprachigen Bereich dominierende lutherisch geprägte Paulusinterpretation, wie sie für das 20. Jahrhundert nahezu klassisch R. Bultmann formuliert hat, ins Kreuzfeuer der Kritik geraten: Nämlich, dass der Mensch nicht durch die Werke des Gesetzes zum Heil gelangen kann und soll, damit er nicht dem Irrtum erliegt, er könne sein Heil aus eigener Kraft besorgen, das doch seinen Grund ganz allein in Gott selbst hat. Anstatt sich seiner Leistungen vor Gott zu rühmen, kommt demnach für den Menschen alles darauf an, sein Verlorensein zu erkennen – denn wo das eigene Bemühen um das Heil aufhört, ist der Weg frei für Gottes zugesprochene und geschenkte Gerechtigkeit.1 Diese Sichtweise paulinischer Theologie soll nach dem Willen einiger internationaler Exegeten durch die so genannte „Neue Paulusperspektive“ abgelöst werden: Ein „Paradigmenwechsel“ 2 steht ihrer Meinung nach an, ein „erfrischend neue[r] Zugang zur paulinischen Theologie“3 mit „erhebliche[m] Innovationspotential“ 4. Seine Grundlagen sind die Infragestellung oben skizzierter lutherischer Paulusinterpretation und eine Rehabilitierung des antiken Judentums als Religion der Gnade, nicht der Gesetzlichkeit. Wesentlich für die Vertreter der „new perspective“ ist dabei der Anspruch, „das paulinische Original“ 5 wieder zur Geltung zu bringen, „to see Paul properly within his own context, to hear Paul in terms of his own time, to let Paul be himself.“6 [...] 1 Vgl. Bultmann, R.: Theologie des Neuen Testaments, 9. Auflage, durchges. u. erg. v. O. Merk, Tübingen 1984, S. 260-287. 2 So Strecker, C.: Paulus aus einer „neuen Perspektive“. Der Paradigmenwechsel in der jüngeren Paulusforschung, in: KuI 11 (1996), S. 3. 3 Ebd., S. 14. 4 Ebd., S. 15. 5 Stendahl, K.: Paulus und das „introspektive“ Gewissen des Westens. Übersetzt von W. Stegemann, in: KuI 11 (1996), S. 31. 6 Dunn, J. D. G.: The New Perspective on Paul, in: ders.: Jesus, Paul and the Law. Studies in Mark and Galatians, Louisville 1990, S. 186.