Mit dem Band zum Lesejahr C schließt die Autorin die Reihe der Auslegungen für Predigt und Meditation zu den Sonntagslesungen. In ihrem Vorwort weist A. Lechtenberg darauf hin, dass die allseits beschworene Neuevangelisierung "zuallererst die Kirche selbst betrifft" und für sie bietet das
Lukasevangelium den Horizont dafür, dass der "Kirchen-Evangelist" dazu die "Bilder einen neuen Welt [bietet] …mehrMit dem Band zum Lesejahr C schließt die Autorin die Reihe der Auslegungen für Predigt und Meditation zu den Sonntagslesungen. In ihrem Vorwort weist A. Lechtenberg darauf hin, dass die allseits beschworene Neuevangelisierung "zuallererst die Kirche selbst betrifft" und für sie bietet das Lukasevangelium den Horizont dafür, dass der "Kirchen-Evangelist" dazu die "Bilder einen neuen Welt [bietet] ...die sich in der Schar der Jüngerinnen und Jünger Jesu verwirklichen" sollen und können. Und dazu sieht sie, die Studienrätin an einer berufsbildenden Schule ist, in ihrem Arbeitsfeld die Notwendigkeit, sich als Kirche dem Verlorengehen der Zeitgenossenschaft entschieden entgegen zu wirken. Mit ihren Perspektiven auf die auszulegenden Sonntagslesungen tut A. Lechtenberg dies in diesem Buch zum wiederholten Mal, denn "im 21. Jahrhundert ist [die] frohe Botschaft eine geradezu erschütternde Erinnerung, die als heilsames Kontrastprogramm nach vorne wirksam werden will" (S. 12). Zur Einführung unterstreicht sie die Notwendigkeit, dass Christen "eine Kultur des geistlichen Lebens" (Tomas Halik) brauchen, die nicht privatisierender Innerlichkeit nachhängt, sondern "das Abenteuer, die Verbundenheit mit Gott das alltägliche Leben durchdringen zu lassen" wagt. Dazu gehöre eine Wandlung, die Gott in uns wirkt und unsere Aufgabe sei es, "ihm dabei möglichst wenig im Weg zu stehen", ihm unsere Offenheit zu geben, um "an uns geschehen zu lassen" und neugeboren zu werden, wie es Jesus gegenüber Nikodemus formuliert. Die Pflege regelmäßiger Stille und Meditation ist ein Werkzeug, das auch die Heilige Schrift einbindet. Und meines Erachtens sind Lechtenbergs Auslegungen für das Lesejahr C wie in den vorausgegangen Bäbden dazu eine hilfreiche Ergänzung. Denn auch dieser Band basiert auf einer guten Exegese, die aber übergeführt wird zu Auslegungen, die sowohl die Themen der Zeitgenossen als auch ihre Sprache im Blick hat.
Im Aufbau folgt der Band zunächst den geprägten Zeiten von Advent über Weihnachten, Fastenzeit bis in die Osterzeit, dem schließen sich drei Abschnitte zu Herrenfesten an (Dreifaltigkeit, Fronleichnam, Herz Jesu). Schließlich die Sonntage im Jahreskreis. In diesem Band sind es nur die Sonntagsevangelien, due aber in dieser Reihung bei der durchgehenden Lektüre eine Einsicht in den Charakter des Lukasevangeliums vermittelt. Wie überraschend perspektivisches Lesen biblischer Texte sein kann zeigt der siebte Sonntag im Jahreskreis (Lk 6,27-38), für den es zwei Impulse gibt zum Thema Feindesliebe und die Lektüre tief in gegenwärtige Herausforderungen zum Umgang mit Fremden führt wie auch die persönlichen Konflikte als Anwendungsfeld der Aussage Jesu reflektiert. An diesem Beispiel macht die Autorin deutlich, wie vielseitig biblische Texte wirken können. Ein persönlicher Dank beschließt den Band und die vorausgehenden Bände, gefolgt von einer Bibliographie. Dankbar dürfen wir als Leserinnen und Leser sein, dass sich die Autorin der großen Mühe unterzogen hat, in drei Bänden exegetisch wie spirituell fundierte Auslegungen an die Hand zu geben. Und dabei ist für mich besonders hervor zu heben, dass sie dabei diese fruchtbaren Impulse in der Regel auf zwei Buchseiten präsentiert hat. Mich selbst begleiten die Bände nicht nur bei der Vorbereitung einer Auslegung, sondern sind auch hinführend zum Gesicht des Sonntags aus der Perspektive des Heute. In meinen Ausbildungskursen für liturgische Dienste setze ich zwar sehr darauf, dass die Teilnehmenden sich selbst an die biblischen Texte heranwagen, aber dann gehören diese Bände auch zur Standardlektüre. Nach drei Lesejahren endet der Zyklus der Evangelien, aber vielleicht geht jemand das Wagnis ein, ausgewählte Texte aus der Reihe der ersten oder zweiten Lesung auf ähnliche Weise in den Dialog mit dem Heute zu bringen.