Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für fremdsprachliche Philologien), Veranstaltung: Sprachsituation und Sprachenpolitik an ausgewählten Beispielen in Mittel- und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Heute sind die Sorben – neben den Dänen in Schleswig-Holstein, den Friesen und den Sinti und Roma – als nationale Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland anerkannt und werden gefördert. Da das von Deutschland 1995 unterzeichnete und 1997 ratifizierte Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten keine Definition des Begriffes „Minderheiten“ enthält, hat die Bundesrepublik folgende Kriterien für die Minderheiten in Deutschland aufgestellt: -ihre Angehörigen sind deutsche Staatsangehörige, -sie sind traditionell in Deutschland heimisch, -sie leben hier in angestammten Siedlungsgebieten, -sie unterscheiden sich vom Mehrheitsvolk durch eigene Sprache, Kultur und Geschichte, also eigene Identität, welche sie bewahren möchten . Besonders für die Sorben ist der Erhalt ihrer Sprache, ihrer Kultur und Geschichte eminent wichtig für die Bewahrung ihrer Identität, da sie kein eigenes Mutterland besitzen, das identitätsstiftend wirken könnte. Daher soll sich die nachfolgende Arbeit mit den Besonderheiten und der Entwicklung beider sorbischen Sprachen befassen, sowie mit Institutionen und Projekten, welche im besonderen Maße dem Erhalt und auch der Weiterentwicklung der selbigen dienen. Dabei soll auch begrenzt auf die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz und die Förderung der sorbischen Minderheit eingegangen und ein Eindruck von der heutigen Situation der Sorben und ihrer Sprache in Deutschland vermittelt werden. Am Ende der nachfolgenden Ausführungen wird ein kurzes Fazit stehen, in welchem auch einige Problembereiche, wie z.B. das Sorbische im Schulunterricht und in der Verwaltung, aber auch die mangelnde Sensibilisierung der Mehrheitsbevölkerung gegenüber „sorbischen Themen“ , wie sie bereits zu Beginn dieser Einleitung deutlich geworden ist, kritisch betrachtet werden.