Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation), Veranstaltung: Fallstudien zur beruflichen und sozialen Eingliederung von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf , Sprache: Deutsch, Abstract: Armut ist schon lange nicht mehr ein Begriff, der nur mit den Entwicklungsländern in Verbindung gebracht werden kann. Auch in Deutschland existiert Armut, von der besonders Kinder und Jugendliche betroffen sind. Nach einer UNICEF-Studie 2005 leben 1,5 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Deutschland in relativer Armut, das ist etwa jedes zehnte Kind (http://www.unicef.de/kinderarmut.html Zugriff am 13.08.2007). Aus diesem Grund ist die Kinderarmut in den letzen Jahren als gesellschaftliches Problem und auch als sozialwissenschaftliches Forschungsthema stärker in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Kinderarmut erstellt in Deutschland nicht ein Bild von hungerleidenden Straßenkindern in zerschlissener Kleidung, sondern bedeutet vielmehr in einer sozial schwachen Familie aufzuwachsen. Nicht nur das Einkommen ist ein Indiz für Armut, denn Kinder aus armen Familien erleben Benachteiligungen in allen Lebenslagen, soziale Ausgrenzung und eine Unterversorgung bei Bildung und Gesundheit. Viele benachteiligte Familien sind nicht in der Lage ihre Kinder ausreichend zu fördern und zu motivieren, damit sie die Schule erfolgreich beenden. Junge Menschen, die in Armut aufwachsen, haben weniger Möglichkeiten am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen als Gleichaltrige. Für ihre Eltern sind viele Aktivitäten unerschwinglich, obwohl diese gerade die sozialen Fertigkeiten fördern würden. „Kinderarmut hat viele Gesichter“ – dieser Ausspruch beinhaltet die Vielfältigkeit der Ausdrucksformen, in der sich Armut zeigen kann. Wird in Deutschland über Kinderarmut gesprochen, so schließt es die materielle Armut, aber auch die soziale, emotionale, gesundheitliche und Bildungsarmut ein. (vgl. http://www.beta-diakonie.de/cms/Broschuere-Kinderarmut2.pdf Zugriff am 13.08.2007) Neben der gesamt körperlich und geistig beeinträchtigten Entwicklung des Kindes, wirkt sich der Zustand der Armut ebenfalls auf die persönliche Entwicklung aus. Diese Fehlentwicklung drückt sich in Form von Verhaltensstörungen aus, welche von der Umwelt beobachtet werden können. In der vorliegenden Arbeit werden anhand einer Fallbearbeitung unterschiedliche Verhaltensstörungen aufgezeigt. Nach einer tabellarischen Fallerörterung wird auf die soziale Deprivation als eine Folge der Armut intensiver eingegangen. Gerade für Kinder sind Isolation und Ausgrenzung, die das Selbstwertgefühl entsprechend beeinträchtigen, sehr belastend.