Norbert Elias (1897 - 1990) gehört zu den Klassikern der Soziologie und ist ein herausragender Gelehrter und eindrucksvoller Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts. Berühmt geworden ist er durch sein Werk ,Über den Prozeß der Zivilisation'. Dadurch gilt er als Begründer der Zivilisations- und Prozesstheorie. In seinen zahlreichen weiteren Schriften behandelte er ein breites Spektrum von Themen: Darunter das Ergänzungsverhältnis von Natur und Kultur, die Wandlungen von Begriffen in Alltags- und Wissenschaftssprache, die Tabuisierung des Sterbens in der Gegenwartsgesellschaft und die Soziologie des Fußballs. Im Kern ist die Eliassche Soziologie eine Interaktions- und Machttheorie, die jedoch ihren ganz eigenen Blick auf die Menschen richtet. Menschen sind grundsätzlich, so Elias, wechselseitig aneinander orientiert und voneinander abhängig. Ihre Verflochtenheit in solchen, wie er es nennt, ,Figurationen' treibt die gesellschaftliche Entwicklung voran. Annette Treibel, Mitherausgeberin der Gesammelten Schriften von Norbert Elias, führt übersichtlich und anschaulich in die Gedankenarbeit von Elias ein. Es werden die zentralen Problemstellungen und begrifflichen Werkzeuge erschlossen, die man für ein umfassendes Verständnis und die weitere Forschung benötigt. Die Theorie von Norbert Elias eröffnet Perspektiven für die Soziologie des 21. Jahrhunderts.
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