Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 2, Universität Salzburg (Politikwissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die österreichische Politik II, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Proseminararbeit möchte ich die SPÖ anhand der Ideologie des sogenannten "Dritten Weges des Sozialdemokratie" genauer untersuchen und versuchen festzustellen, wie weit sich die Partei an diese Ideologie angenähert hat, bzw. ob sie sich davon eher distanziert hat. Es wird zu klären sein, aus welchen Gründen es letztlich dazu kam, eine Diskussion über die "Erneuerung der Sozialdemokratie" zu beginnen und in diesem Zusammenhang "Dritte Wege" zu beschreiten. Der "Dritte Weg" reagiert auf drei zentrale Herausforderungen der modernen Industriegesellschaft: die Globalisierung, den technologischen Wandel und die Individualisierung (Gallus/Jesse 2001, 8). Im Gegensatz zu den sozialdemokratischen Parteien in Deutschland (Gerhard Schröders "Neue Mitte") und Großbritannien (Tony Blairs "New Labour"), die beide ein Art des Dritten Weges zur inneren und äußeren Erneuerung verfolgten, war die SPÖ in jener Zeit als die deutsche SPD und auch die britische Labour-Party in Opposition waren, die staatstragende Regierungspartei in Österreich, die über lange Jahre hinweg den Bundeskanzler stellte und über eine Mehrheit im Nationalrat verfügte. Von 1970 bis 1999 ging der österreichische Bundeskanzler aus dieser Partei hervor und dieser besondere, zu den anderen beiden, oben genannten Ländern unterschiedliche Umstand veranlasst mich zu folgender Hypothese: Die Zeiten der Regierungsbeteiligung zwischen 1970 und 1999 führten dazu, dass die SPÖ sich der Theorie des Dritten Weges der Sozialdemokratie annäherte und neoliberale Zielsetzungen vertrat und auch durchführte. Seit dem Jahr 1999 ist die SPÖ die größte Oppositionspartei in Österreich und seit dieser Zeit nicht mehr in der Regierung vertreten. Diesbezüglich möchte ich meine zweite Arbeitshypothese wie folgt aufstellten: Die Zeiten der Opposition von 1999 bis heute führten dazu, dass die SPÖ sich von der Theorie des Dritten Weges der Sozialdemokratie distanzierte und eigene Weg der inneren und äußeren Erneuerung beschreitet. Aber auch die SPÖ hat im Laufe der Jahre immer mehr Stimmen verloren, sie schrumpfte von einer Partei der absoluten Mehrheit in den 70er Jahren zu einer Drittelpartei zusammen, die auch seit dem Verlust der absoluten Mehrheit nicht mehr in der Lage war, ohne Koalitionspartner eine Regierung zu bilden.
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