Einer in der Forschung weit verbreiteten Meinung zufolge existierte im Alten Iran keine zoroastrische Kunst. In "Sprache der Bilder" nun untersucht Shervin Farridnejad Darstellungen altiranischer anthropomorpher Gottheiten und deren Erscheinung im zoroastrischen Pantheon mit der methodischen Herangehensweise einer exegetischen Ikonographie. Farridnejad zeichnet die Darstellungsweise und Entwicklung der zoroastrischen Götterbilder nach und analysiert den Ursprung ihrer Ikonographie innerhalb der iranischen religiösen Bildsprache, insbesondere im Wechselspiel mit den in der schriftlich überlieferten Tradition bewahrten religiösen Ideen. Der Autor widmet sich in seiner umfassenden und reich bebilderten Studie den teilweise komplex aufgebauten Götterbildern, die als vielschichtige Bedeutungsträger im religiösen Leben der alten Zoroastrier eine große Rolle spielten. Darüber hinaus ermittelt er allgemeine formale Strukturen, beleuchtet ihre Genese und erforscht den "Sitz im Leben" der Götterbilder, indem er vor allem die literarische Überlieferung des zoroastrischen Corpus im Avestischen und Mittelpersischen berücksichtigt. Farridnejad bietet so erstmals einen umfassenden, methodisch fundierten Überblick über die zoroastrische Bildersprache im Kontext von Religion und Kultur des vorislamischen Iran.
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