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  • Format: ePub

"Für mich gab es nie ein Leben ohne Fremdenfeindlichkeit. Fremdenfeindlichkeit ist für mich keine besondere Erfahrung, kein einmaliges, schockierendes Erlebnis - kein vereinzelter, traumatisierender Angriff auf mich, sondern ein so konstanter und solider Bestandteil meiner Lebenswelt, in ihrer Ubiquität so ausdauernd und mächtig, dass ich sie bereits vor vielen, vielen Jahren mit einer völligen Selbstverständlichkeit als Teil meines Lebens akzeptiert hatte. Und genau wie mein exotischer Name und meine etwas dunklere Hautfarbe fest zu mir gehörten, so gehörte auch die Fremdenfeindlichkeit in…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
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  • Größe: 0.47MB
Produktbeschreibung
"Für mich gab es nie ein Leben ohne Fremdenfeindlichkeit. Fremdenfeindlichkeit ist für mich keine besondere Erfahrung, kein einmaliges, schockierendes Erlebnis - kein vereinzelter, traumatisierender Angriff auf mich, sondern ein so konstanter und solider Bestandteil meiner Lebenswelt, in ihrer Ubiquität so ausdauernd und mächtig, dass ich sie bereits vor vielen, vielen Jahren mit einer völligen Selbstverständlichkeit als Teil meines Lebens akzeptiert hatte. Und genau wie mein exotischer Name und meine etwas dunklere Hautfarbe fest zu mir gehörten, so gehörte auch die Fremdenfeindlichkeit in Dresden fest zu meinem Leben." In der auf autobiografischen Ereignissen basierenden Kurzgeschichte "Die Stadtreiniger" wird der Protagonist auf seinem Weg zur Arbeit Zeuge eines kurzen Gesprächs zwischen zwei Stadtreinigern. Im Verlauf des Tages weckt diese unerhörte Situation sorgfältig vergrabene Erinnerungen in ihm - er stellt sein eigenes Verhältnis zur Gesellschaft und zu seiner Heimatstadt Dresden daraufhin grundsätzlich in Frage.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
David Linz (Deckname, Jahrgang 1987) wurde sich schon früh seiner Situation als gescheiterter Doppelagent bewusst: Geboren und aufgewachsen in Deutschland fühlte er sich als Sohn einer Migrantenfamilie seit jeher fremd in seiner eigenen Heimat. Umgekehrt gilt er im ursprünglichen Herkunftsland seiner Eltern bisweilen als Exemplar eines sogenannten "Bananen-Menschen" (außen gelb, innen weiß). Letztendlich entschied er sich also, unauffällig und unerkannt als Deutscher in Ostdeutschland aufzuwachsen. In Dresden verbrachte er seine Kindheit, besuchte das Gymnasium, absolvierte sein Studium und seine Promotion und ist seit einigen Jahren in der IT-Branche tätig. Obgleich nicht als Autor geboren, verspürt Linz seit dem Aufkommen der fremdenfeindlichen Montagsdemonstrationen in seiner Heimatstadt einen unstillbaren innerlichen Drang zum Schreiben.