Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,5, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Zwischen Konfrontation und Kompromiss. Stände und Landesherren im östl. Mitteleuropa in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Was sind die Gründe für die Kontinuität der Adelsmacht in den habsburgischen Ländern in der Frühen Neuzeit? Diese Fragestellung umfasst Probleme wie die sozialen Verhältnisse und den Staatsaufbau der habsburgischen Herrschaft. 1 Das Verhältnis zwischen Adel und Herrscher Der absolutistische Machtstaat der Habsburger war eine Voraussetzung und ein Modell für den Verfassungs- und Nationalstaat im 19. Jahrhundert. Dieser war ein Staat, der seine eigenen sozialen und politischen Grundlagen nicht rational darlegte, sondern propaga ndistisch überhöhte. „In einer gesamteuropäischen Perspektive wird diese Form des absolutistischen Staates als „Normalfall“ einer Modernisierungstendenz in der Frühen Neuzeit angesehen, der zum erfolgreichen Staatsaufbau führt.“ 2 Die Entwicklung im habsbur gischen Machtbereich beispielsweise durch die Verneuerte Landesordnung von 1627 kann in diesem Sinn als Schritt zu einem absolutistischen Staat angesehen werden. Die Konflikte zwischen Adel und Herrscher Eine bedeutende Richtung innerhalb der Geschichtswissenschaft betont den Machtkampf, der im 16. Jahrhundert zwischen den Habsburgern und den vom Hochadel dominierten Landständen um politische Ansprüche bestand. Dieser Machtkampf wurde noch verstärkt durch die konfessionelle Spaltung und verlagert auf die symbolische Ebene. Besonders um die Konfessionalisierungsfrage entzündeten sich die Konflikte zwischen Adel und Herrscher, die letztlich ihren Höhepunkt in der Erhebung der Stände von 1620 ihren Höhepunkt fanden. 3 Gab es eine Alternative zum absolutistischen Staat habsburgischer Prägung? Was die Landstände angeht, so stellte der landständische Adel immer nur den kleineren Teil des gesamten Adels. Im 16. Jahrhundert mobilisierte die Türkengefahr ebenso wie die Reformation die organisatorischen Aktivitäten der Stände. Diese Aktivitäten führten aber schließlich nur zu dem, was als so genannter „Dualismus“ in der Verwaltung bezeichnet wird. Dieser Begriff bezeichnete eben die Alternative zum absolutistischen Machtstaat. Was war die Konfliktlinie zwischen den Ständen und dem Herrscher?