Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, , Veranstaltung: Wissenschaftspropädäutisches Seminar - Sexismus und Emanzipation, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwei Jahre nach der Vergewaltigung einer dänischen Touristin kam es in Neu-Delhi zu einem Gerichtsurteil: Fünf der neun Angeklagten wurden zu lebenslangen Haftstraften verurteilt. Von den restlichen vier ist einer während des Prozesses verstorben, bei den anderen drei wird noch vor einem Jugendgericht verhandelt, da diese zum Tatzeitpunkt noch minderjährig waren. Doch man muss nicht mal einen Blick in die Medien werfen und die großen, öffentlichen Fälle betrachten, um sich ein Bild von der indischen Gesellschaft in Bezug auf die Rechte und Achtung der Frauen dort machen zu können. Es reicht oftmals, wenn man seinen Blick auf den Alltag der Inder und Inderinnen richtet. Die offensichtliche Diskriminierung von Frauen in Indien habe auch ich bei meinem Indienbesuch im Jahr 2013 zu spüren bekommen: Für die Familie meines Austauschpartners ist es ganz selbstverständlich, dass sich meine Gastmutter beim Abendessen nicht mit zu uns an den Tisch setzt, sondern danach allein isst. Solche vermeintlich "verkraftbaren" Dinge, die für indische Frauen jedoch harte Realität darstellen, haben mich zum Nachdenken gebracht. Dies war der Anstoß, mich mit dem Thema genauer und differenzierter auseinanderzusetzen. Den meisten Westeuropäern ist, den Medien sei Dank, das Problem der Diskriminierung der Frauen in Indien bekannt. Doch wie der Alltag indischer Frauen hinter den Medienberichten dann tatsächlich aussieht, ist weniger offensichtlich und erfordert viel Recherchearbeit. In meiner Seminararbeit möchte ich deshalb die Stellung der Frau in der indischen Gesellschaft im 21. Jahrhundert umfassend darstellen und erklären. Am Ende soll sich also ein tiefgründiges Bild der indischen Gesellschaft ergeben, welches die Stellung der dort lebenden Frauen von verschiedenen Seiten beleuchtet, und ein fundiertes Fazit ermöglicht. Meine Analyse soll ebenda beginnen, wo auch die Diskriminierung der indischen Frauen beginnt, nämlich mit ihrer Geburt. Die Orientierung an der Zeitskala eines "typisch indischen Lebens" mit zentralen Ereignissen wie Geburt, Kindheit, Erwachsenwerden und Heirat erscheint mir als die beste Voraussetzung, um sich ein Bild über die verschiedenen Formen der Diskriminierung von Frauen in der indischen Gesellschaft machen zu können. [...]
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