Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,0, Universität Hamburg (Sprache, Literatur und Medien), Sprache: Deutsch, Abstract: Die gegenwärtige Konjunktur des 3D-Kinos ist nicht plötzlich oder zufällig sondern Resultat einer technischen und wirtschaftlichen Entwicklung seit Anfang der Filmgeschichte. Denn bereits fünf Jahre bevor die Gebrüder Lumière 1895 ihren berühmten ersten Film „Ankunft eines Zuges in La Ciotat“ präsentierten, patentierte der Brite William Friese-Greene eine Maschine zur stereoskopischen Präsentation von Filmen. Die 2D Filmgeschichte im europäischen Raum ist ab Lumière auf unterschiedliche Weisen beschrieben worden. Die Geschichte des 3D Films spielte jedoch in der wissenschaftlichen Beschreibung der Filmgeschichte bisher fast keine Rolle. Dabei handelt es sich bei 3D um die konstante Fortführung und Weiterentwicklung eines Kinos als Attraktion, wie es einst aus Guckkasten und Laterna Magica hervorging. 3D entwickelte sich nicht nur in und für die Kinos, sondern behielt gleichzeitig seinen Stand auf den Jahrmärkten und Volksfesten der Welt und hat mittlerweile eine technische Entwicklung vorzuweisen, die ebenso komplex ist, wie die des zweidimensionalen Films. Im Glanz des Kinos spiegelt sich in der 3D Präsentation von Filmen der ursprüngliche Gedanke des Kinos wider seine Zuschauer zu involvieren und zu faszinieren. Für die Darstellung der historischen Entwicklung des Films in 3D erklärt diese Arbeit zunächst die Phasenmodelle zur Filmgeschichte von Werner Faulstich und James Monaco,um anschliessend deren Parameter Technik, Wirtschaft und eine Auswahl relevanter Filme für ein Phasenmodell der Stereoskopie, des 3D-Films, zu verwenden. Zur weiteren Verdeutlichung der aktuellen Relevanz und der historischen Einordnung des Themas dienen die Gedanken von Tom Gunning zum „Cinema of Attractions“. Da es an wissenschaftlicher Literatur zum stereoskopischen Film mangelt, stützt sich diese Arbeit in der Bildung von Phasen auf die Inhalte ausgewählter, beschreibender Internetquellen von Fachzeitschriften und Film-Fans, deren Aussagen durch Prüfung von Übereinstimmungen und durch den Abgleich der Daten mit Lexika auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Eine Analyse nach Primärquellen wäre in diesem Rahmen nicht möglich. Zur Darstellung des wirtschaftlichen Kontextes, der sich ebenso wie die Filmgeschichte nicht global vereinheitlichen lässt, dienen die Zuschauerzahlen der Kinos in Deutschland als relevanter Indikator, die seit 1925 von der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. veröffentlicht wurden.