Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die im Zuge der vorliegenden Bachelorarbeit untersuchten Werke thematisieren kulturübergreifende Beziehungen in Form von Freundschaften und Liebesbeziehungen; sie wollen in besonderer Weise auf Völkerverständigung eingehen. Da aber hierfür kaum auf reale Quellen, sondern vielmehr auf die Vorstellung von "Noble Savages" zurückgegriffen wird, stellt sich die Frage, inwieweit das gelingen kann, zumal auch jeweils die Figur des "White Saviours" auftaucht. Worte und Gesten verweisen gleichermaßen auf Fremdes, Exotisches und Zusammenhalt über kulturelle Unterschiede hinweg, ganz gleich, ob es sich um eine Literaturverfilmung von fiktionalen Werken aus dem 19. Jahrhundert, die familientaugliche Version einer amerikanischen Legende oder um ein Science-Fiction-Epos auf einem fremden Planeten handelt, in dem Menschen die Aliens sind. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei beidem um Formen von cultural appropriation. Die Worte jedoch implizieren eine Akzeptanz von Eigenständigkeit des Gegenübers, die der Verwendung von Stereotypen entgegensteht. Trotzdem haben Stereotypen wie der "Noble Savage" oder "Edle Wilde" und in zunehmendem Maße auch der "White Saviour" oder "Weiße Retter" einen festen Platz in Literatur und in Filmen, ebenso, wie stereotype Denkweisen und die Abgrenzung gegen Andere einen festen kulturellen und gesellschaftlichen Platz einnehmen. Das europäische Bild des edlen Wilden ist geprägt von stereotypen Darstellungen, die noch heute auf im 18. und 19. Jahrhundert etablierten europäischen Ansichten basieren und im Allgemeinen mit einer gewissen Romantisierung einhergehen. Entsprechende Äußerungen der DarstellerInnen am Set der dreiteiligen Neuverfilmung "Winnetou – Der Mythos lebt" verweisen folgerichtig auf Kindheitserinnerungen usw.