Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1.7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Der "Stürmer" setzt Bilder bewusst ein, um seine rassistische Weltanschauung zu kondensieren und zu verbildlichen und ihr so weitere Verbreitung zu verschaffen. Unter der Prämisse, dass Bilder, mehr noch als Texte, in kurzer Zeit Eindrücke vermitteln und Breitenwirksamkeit entfalten können, setzt diese Arbeit einen besonderen Fokus auf die Karikaturanalyse. Die "jüdische Frau" ist kein zeitloses und unveränderlicher 'natürlicher Gegenstand', kein 'prädiskursiver Referent'. Vielmehr werden Menschen, auf Grundlager mehr oder weniger willkürlicher Kriterien, als "jüdische Frauen" durch Diskurse und Praktiken objektiviert. Erst retrospektiv erscheinen dann bestimmte 'prädiskursive Referenten' als Gegenstände, aus denen heraus die "jüdische Frau" konstruiert wird. An Gerhard Paul angelehnt liegt dieser Arbeit kein enges Verständnis von Visual History zugrunde, welches sich nur auf die Gattung der Fotografie bezieht, sondern eines, welches das stehende Bild in Form von Karikaturen als Inszenierung der nationalsozialistischen Ideologie wahrnimmt. Für die Analyse wurde sich der Panofskyschen Methode der dreischrittigen Bildanalyse bedient. Der inhaltliche Einfluss des Herausgebers des "Stürmers", Julius Streicher, auf die Hetzschrift, legt sogar einen biografischen Zugang nahe, von dem jedoch abgesehen wurde, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Die biografischen Stichpunkte, die für wichtig betrachtet wurden, werden, sich auf schon durchgeführte Recherchen stützend, in Ansätzen jedoch miteinbezogen. Damit beginnt das erste Kapitel des Hauptteils der Arbeit. Vor der direkten Auseinandersetzung mit der Quelle des "Stürmers" sollte zunächst die vom Nationalsozialismus propagierte (Rollen-)Bild der Frau erläutert werden. Dieses Ideal der "Arierin" bildete, ebenso wie das des "Ariers", das Gegenstück zur Figur der "Jüdin" respektive des "Juden". Die letzten zwei Kapitel sollen deshalb die Charakteristika der bildlichen Widerspiegelung der imaginierten nationalsozialistischen "Juden- und Jüdinnenbilder" betrachten. Gezeigt soll werden, in welchem Zusammenhang nicht nur die Darstellung von Jüdinnen, sondern auch von Juden mit nationalsozialistischer Misogynie und Sexismus zu tun hat.
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