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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Einführung in die Neuere deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die von Ludwig Tieck verfasste Novelle „Der Runenberg“ von 1802 zählt zu den früheren Werken des Autors und wird zur Gattung der Kunstmärchen gerechnet. Bei Kunstmärchen handelt es sich um jene Märchen, die im Gegensatz zu den meist mündlich überlieferten Volksmärchen von einem Autor bewusst geschaffen wurden. Der Stoff kann dabei…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Einführung in die Neuere deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die von Ludwig Tieck verfasste Novelle „Der Runenberg“ von 1802 zählt zu den früheren Werken des Autors und wird zur Gattung der Kunstmärchen gerechnet. Bei Kunstmärchen handelt es sich um jene Märchen, die im Gegensatz zu den meist mündlich überlieferten Volksmärchen von einem Autor bewusst geschaffen wurden. Der Stoff kann dabei durchaus schon vorher behandelt worden sein. Der Verfasser dichtet ihn jedoch zu einer eigenen Geschichte um, so dass ein neues literarisches Werk entsteht. Das Kunstmärchen gilt demnach als geistiges Eigentum des Verfassers. Ein weiterer Unterscheidungspunkt zum Volksmärchen ist die Bedeutung der Natur. Diese Unterscheidung spielt auch für die Interpretation eine wichtige Rolle. Jens Tismar spricht in dem Zusammenhang von einer „Dämonisierung der Natur“, die er wie folgt beschreibt: „Im Volksmärchen erscheint Natur als Kulisse oder handlungsabhängiger Raum, in Tiecks Märchen als eigenständige Gegenmacht.“ Auch die Grundsätze und Ideale der literaturgeschichtlichen Epoche der Frühromantik, zu der „Der Runenberg“ zu rechnen ist, lassen sich im Werk exemplarisch erkennen. Insbesondere die Betonung des subjektiven Empfindens und der Aspekt der „Sehnsucht nach der Sehnsucht“ fallen ins Auge. In der vorliegenden Arbeit wird deshalb nun kurz zum besseren Verständnis die Epoche der Frühromantik kurz charakterisiert und Ludwig Tieck, der Zeitgenossen weithin als „König der Romantik“ galt, in sie eingeordnet. Diese Verortung ist hilfreich, da hierdurch die anschließende Interpretation des Werkes leichter nachvollziehbar wird. Danach folgt eine Analyse der symbolischen Topographie des „Runenbergs“. Hierbei wird sich zeigen, dass die gesamte Geschichte durch Gegensätze geprägt ist. Diese Gegensätze sind ein wichtiger Hinweis für die Interpretation der Entwicklung des Protagonisten Christian. In der Schlussbetrachtung schließlich wird versucht, zusammenfassend zu bewerten, ob Christian letztendlich gescheitert ist, oder ob er die Erfüllung seiner geheimsten Wünsche gefunden hat, wenn auch zu dem Preis, aus der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen zu sein und für die Menschen als „wahnsinnig“ zu gelten.