Zoos sind Orte, an denen Menschen Wildtiere betrachten können. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Zootiere in Landschaftsszenarien ausgestellt, die das Publikum imaginär in die Herkunftsregionen der Tiere versetzen. Die jeweiligen Gestaltungsvorlieben verändern sich abhängig vom biologischen Wissen, der Ausstellungsdidaktik, den wechselnden Architekturstilen, aber auch von politischen Ideologien. Die Szenografie der Wildnis zeigt, wie Räume im Zoo konstruiert und die psychologischen und physischen Grenzen zwischen Tieren und Publikum minimiert werden. Die Kategorie der Immersion, des Eintauchens in eine andere Welt, dient als Leitfaden der Analyse von Zoos in Deutschland, der Schweiz, den USA und den Niederlanden. Einflussreiche Architekturkonzepte und Bildmedien werden vorgestellt. Auch der Landschaftsgarten sowie kommerzielle und museale Ausstellungen dienen als Vorbilder. Über die Verhaltensforschung lassen sich schließlich überraschende Bezüge zu den Planungen urbaner Infrastrukturen oder menschlicher Wohnbauten herstellen.