Gekürzte Rezension!
In diesem Buch geht es um Louise Webers Leben und Schaffen und wir begleiten Louise auf ihrem Weg zum Erfolg und darüber hinaus.
Ich mag dabei besonders, wie die Autorin Louise Weber wieder Leben eingehaucht hat und kann mir gut vorstellen, dass die Roman-Louise der einstmals
echten Louise ziemliche nahe kommt.
Das Werk ist in sich stimmig, geradezu künstlerisch. Es sind…mehrGekürzte Rezension!
In diesem Buch geht es um Louise Webers Leben und Schaffen und wir begleiten Louise auf ihrem Weg zum Erfolg und darüber hinaus.
Ich mag dabei besonders, wie die Autorin Louise Weber wieder Leben eingehaucht hat und kann mir gut vorstellen, dass die Roman-Louise der einstmals echten Louise ziemliche nahe kommt.
Das Werk ist in sich stimmig, geradezu künstlerisch. Es sind dabei nicht nur die schönen Formulierungen und Sätze, die ich in der Art vorher noch nicht las. Sondern auch das Spiel mit der Perspektive und der zeitlichen Gestaltung, wodurch das Leben und die Persönlichkeit der „Goulue“ durch das Buch regelrecht gefühlt werden kann.
Man lernt Louise als sympathische, blutjunge Frau kennen, mit Träumen vom Tanzen, von Freiheit und dem Wunsch aus dem verarmten Viertel mit der verstockten Gesellschaft auszubrechen. Man ist nah an Louises Gefühlswelt, spürt ihren Lebensdurst, den Überdruss, die jugendliche Kraft und auch Leichtsinn.
Nachdem sie Renoir kennengelernt hat und mit ihm zu Paul Bacard gelangt ist, beginnt eine Phase in der die Autorin eine Distanz zu Louises Gefühlswelt aufbaut. Man wird mitgenommen zu den ersten Erlebnissen in Louises neuer Welt, taucht mit ihr in das schillernde Nachtleben ein und sieht zu, wie sie das Leben bei den Hörnern packt, ohne dabei viel über ihr Innenleben zu erfahren.
Dieses Gefühl der Distanz wurde im Fortschreiten der Story noch verstärkt. Gleichzeitig fand ich mich mitten im pulsierenden Leben des Montmartre und spürte den stürmischen, haltlosen Einfluss dieses Lebens. Menschen zogen vorbei – davon auch verschiedene bekannte Personen aus der Zeit – unzählige Eindrücke wirkten ein, Konkurrenzdruck baute sich auf, Grenzen verschoben sich, stabile, tiefere Beziehungen waren nebensächlich, Alkoholgenuss wurde zelebriert. Lust, Genuß, Spaß, vermeintliche Freiheit, Anerkennung und Ruhm waren Louises Lebensinhalt ohne Rücksicht auf Verluste. Auch nicht bei ihr selbst.
So ziehen die Jahre voll schillerndem Rausch und harter Arbeit vorbei bis wir uns, mitten in der Welt des Moulin Rouge befinden. Hier taucht die Autorin wieder tiefer in Louises Gefühls- und Gedankenwelt. Szenen werden zeitlich detaillierter dargestellt und wir steuern ungebremst auf den Höhepunkt zu. Der nicht angenehm ist, kein schönes Gefühl hinterlässt; nah und authentisch am Leben – die Komplexität dessen erfassend.
Ich fühlte mich hilflos, machtlos. Wünschte, Louise an den Schultern packen zu können. Auch jetzt noch, lange nach der Lektüre, bin ich zutiefst berührt von diesem Leben.
Im 3.Teil des Buches, der direkt an den Höhepunkt anschließt, wurde ich überrumpelt mit Ereignissen, die wie aus heiterem Himmel wirkten. Ich war fassungslos, wie es soweit kam. Gleichzeitig war alles was zuvor geschah Erklärung genug.
Ich war anfangs unzufrieden über die langanhaltende emotionale Distanz, über die scheinbar wenig ausgearbeiteten Teile der Handlung. Auch im 3.Teil kommt es zu einer zeitlichen Raffung, in der der Leser nur noch punktuell etwas mehr Einblick bekommt und Figuren, die Teil der Handlung waren, gänzlich verschwanden.
Doch genau DAS war Louises Leben und Persönlichkeit, wie sie von der Autorin interpretiert wurden. Und mit Abschluss des Buches gab alles, was ich vorher als Kritikpunkte empfand, einen Sinn, musste so sein.
Dadurch war es nicht einfach nur eine Erzählung, sondern transportierte durch die Gefühle, das Leben und die Persönlichkeit der Gefräßigen. Packend, sehnsuchtsvoll, verstörend, berührend, hoffnungsvoll, abstoßend sind dabei einige der Eigenschaften des Buches, die man auch auf Louise übertragen könnte.
Fazit:
Dieses Buch ist kein Wohlfühlroman, sondern ein schonungsloser Roman, mit biografischen Anteilen, der mir sehr nahe ging. Für mich war dieses Buch ein Quell an Gefühlen, die größtenteils nicht angenehm waren. Und dennoch war es einfach grandios.
Packend und absolut mitreißend verschlingt dieses Buch seinen Leser, wie „La Goulue“ ihr P