Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Ulrich von Lichtenstein: Frauendienst, Sprache: Deutsch, Abstract: Ulrich von Lichtenstein war einer der führenden Männer der Steiermark des Mittelalters. Er lebte von etwa 1200 bis 1275. Im Jahre 1255 schrieb Ulrich von Lichtenstein sein Werk 'Frauendienst'. Dieser, der sowohl autobiographische als auch epische Elemente aufweist, gilt als der erste deutsche Ich-Roman. In seinen 'Frauendienst' übernahm Ulrich von Lichtenstein mehrere seiner lyrischen Werke und fügte sie an passender Stelle ein. Unter anderem finden sich hier auch zwei Tagelieder, die er in den Jahren 1233/40 und 1240/41 verfasste. Bekannte mittelalterliche Lyriker, wie unter anderem Wolfram von Eschenbach, Walter von der Vogelweide und, nach dem Tod Ulrichs von Lichtenstein, Oswald von Wolkenstein, schrieben ebenfalls Tagelieder. Sie orientierten sich (fast) immer an einem strickten Rahmen, der die einzelnen Elemente dieser Gattung umfasste und vorgab. Ulrich von Lichtenstein wich in seinen beiden Tageliedern von wichtigen Elementen dieser Norm ab. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Betrachtung dieser beiden Tagelieder und soll zeigen, wie sie in den epischen Rahmen des 'Frauendienstes' passen. Ebenfalls sollen die Gründe Ulrichs von Lichtenstein Abweichung von der Norm betrachtet werden und wie sich diese in den beiden Tageliedern äußert.