Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Theorie-Praxis-Relation als eine Art Bündel von Fragen dargestellt, könnten in etwa so formuliert werden: Welchen Wert haben theoretische Reflexionen und Erkenntnisse für den praktischen Lebensprozess? Was nützen die theoretischen Einsichten in das Sein und Werden der Natur, der Gesellschaft und des Kosmos für unser alltägliches Handeln, Praktizieren und Produzieren? Wofür bedürfen wir der Theorie? Und könnten wir die praktische Lebensrealität überhaupt ohne theoretische Reflexion verstehen oder erkennen? Diese Fragen sind Fragen, die hier in dieser Arbeit nicht vollständig beantworten werden, können, doch versucht der Autor speziell das Thema der Moralphilosophie dafür zu nutzen, um die theoretischen Sätze, welche Adorno in seiner Vorlesung kundgetan hat, in sein philosophisches Verständnis zu integrieren, um das spezifische Verhältnis von Theorie und Praxis in moralphilosophischer Hinsicht zu explizieren. Moralphilosophie, als ein spezifischer Teil von Gesellschaftstheorie kombiniert mit handlungstheoretischen Reflexionen, eignet sich gut für die Ergründung der Theorie-Praxis-Relation, weil Moralphilosophie als theoretische Disziplin mit praktischen bzw. praxisrelevanten Inhalten zu tun hat. Etymologisch leitet sich Praxis von πραττειν ab, was so viel wie "handeln, tun" bedeutet. Und so lautet auch die zentralen Fragen der Moralphilosophie: Was sollen wir tun? Wie können wir vernünftig handeln? Für wen handeln? Und Warum? Welche Gründe sind legitim und welche verwerflich? Was sind die Zwecke für unsere konkreten Handlungen und unser praktisches Miteinanderleben und Wirken? Und warum ist gutes, moralisches oder nützliches Handeln wünschenswerter und dem schädlichen oder grausamen Handeln vorzuziehen, zu präferieren bzw. als Gebote zu verwirklichen? Wie ist eine moralische Praxis zu verstehen, wie sind Moral und Freiheit miteinander vereinbar und was sind Hindernisse in der Gesellschaft für eine Kontinuität von der Variation von nicht amoralischer Praxis?