Historien-Epos
Cover & Klappentext
Das Cover ist ansprechend und zeigt aufgrund des Wappens schon, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Hier war es die Farbgebung, die meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Der Klappentext gab den Ausschlag, das Buch zu lesen.
Meinung
Es ist mein
erstes Werk der Autorin. In der Anmerkung steht, dass man im Vorfeld Teile der Geraldines-Saga lesen…mehrHistorien-Epos
Cover & Klappentext
Das Cover ist ansprechend und zeigt aufgrund des Wappens schon, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Hier war es die Farbgebung, die meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Der Klappentext gab den Ausschlag, das Buch zu lesen.
Meinung
Es ist mein erstes Werk der Autorin. In der Anmerkung steht, dass man im Vorfeld Teile der Geraldines-Saga lesen könnte, es ist aber kein Muss.
Die Fürstentochter Gwenllian erklärt sich bereit, eine Zweckehe mit einem walisischen Seneschall einzugehen, um den Widerstand zu stärken, wird ihr Land doch permanent von Normannen und Engländern überfallen. Aber auch untereinander herrscht Uneinigkeit, deshalb sind Bündnisse überlebenswichtig. Anfangs Verbündete entdecken sie und ihre Gemahl innerhalb von Schlachten und Intrigen ihre Liebe zueinander, doch hat diese Bestand, wenn sie sich ihrer größten Gefahr stellen müssen?
Die Geschichte spielt im 12./13. Jahrhundert in Wales. Gwenllian hat tatsächlich existiert, nur hatten Frauen damals einen überwiegend niederen Stellenwert, sodass kaum etwas von ihnen überliefert ist. Deshalb hat die Autorin sich diverse künstlerische Freiheiten herausgenommen, was für mich völlig legitim ist. Es vermittelt trotzdem einen guten Eindruck der damaligen Zeit.
In diesem Roman wird der Großteil des Lebens von Gwenllian beleuchtet, angefangen als sie 12 Jahre alt war. Sie verleiht der Story auch ihre Stimme.
Mir war sie schnell sympathisch. Trotz ihrer riesigen Familie, wovon sie diverse Mitglieder gar nicht kennt, verbindet sie jedoch eine innige Beziehung zu jenen, mit denen sie aufgewachsen ist. Sie verehrt ihren Vater, einen hochgeschätzten, würdigen Herrscher. In ihrem noch jungen Alter wirkt sie schon recht erwachsen, was aber glaubwürdig ist, da junge Mädchen zu dieser Zeit sehr früh verheiratet wurden. Dennoch macht sie eine tolle Entwicklung durch, in denen sie sich ihre kindlichen Kanten abschleift. Das hat mir sehr gefallen. Die Loyalität zu ihrem Land und ihrer Familie scheint unbrechbar, und sie bringt eine Stärke mit, die mich beeindruckt. Sie weiß sich durchzusetzen und kämpft für das, was ihr wichtig ist.
An dem Schreibstil gibt es meines Erachtens nach nichts zu beanstanden. Er ist flüssig und die Formulierungen passen. Langatmige Szenen gibt es kaum. Die Autorin hat es immer geschafft, wenn sie sich doch einmal in Erklärungen verlor, eine Spannungsspitze aufzubauen.
Zugegeben, das Buch ist nicht immer leicht zu lesen. Obwohl ich schnell reinkam, gab es einige Stellen, die die komplette Aufmerksamkeit forderten, um folgen zu können. Aber diese Geschichte liest man auch nicht mal nebenbei. Man muss sich schon darauf einlassen.
Normalerweise zählen historische Romane nicht unbedingt zu meiner Lieblingslektüre, aber hin und wieder habe ich einfach Lust darauf. Abwechslung muss sein. Und ich habe es keineswegs bereut. Die Protagonisten wirken lebensecht, auch wenn der Fokus ganz klar auf Gwenllian liegt.
Insgesamt ist diese Story ein kleines Meisterwerk, denn ich wurde mitgerissen und fieberte mit Gwenllian mit. Gelegentlich vergoss ich auch die eine oder andere Träne, begraben unter den ganzen Emotionen, die transportiert wurden. Ich wurde grandios unterhalten und es wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieser Autorin sein.
Fazit
Ein außerordentlich gelungener Roman, der den Leser in längst vergangene Zeiten entführt, dabei aber Geschichte interessant macht, was nicht immer selbstverständlich ist. Für all jene, die nicht unbedingt genretreu sind und gern mal etwas anderes lesen, denen kann ich dieses Buch nur empfehlen. Für jene, die ohnehin historische Werke lieben, dürfte „Die Tochter der Drachenkrone“ ohnehin sofort ins Auge fallen. Ich vergebe fünf von fünf Sternen.