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Krabbe und ihr Bruder Alastair wachsen unter extremen Bedingungen auf. Paradiesisch schön, aber höllisch einsam ist es auf Lizzie Island, nur zusammen mit den Eltern, ohne wirklichen Kontakt nach außen. Die Situation spitzt sich verhängnisvoll zu, als beide aus der Kindheit heraustreten. - Einige Jahre später kehrt Krabbe als junge Frau auf die Insel zurück. Nicht nur für sie bedeutet ihre Rückkehr eine Reise in die Vergangenheit und eine Suche nach dem Sinn des Lebens.

Produktbeschreibung
Krabbe und ihr Bruder Alastair wachsen unter extremen Bedingungen auf. Paradiesisch schön, aber höllisch einsam ist es auf Lizzie Island, nur zusammen mit den Eltern, ohne wirklichen Kontakt nach außen. Die Situation spitzt sich verhängnisvoll zu, als beide aus der Kindheit heraustreten. - Einige Jahre später kehrt Krabbe als junge Frau auf die Insel zurück. Nicht nur für sie bedeutet ihre Rückkehr eine Reise in die Vergangenheit und eine Suche nach dem Sinn des Lebens.
Autorenporträt
Iain Lawrence war nach dem Publizistikstudium in Vancouver für verschiedene Zeitungen tätig. Dann ließ er sich in der Küstenregion nieder, wo er zuerst in der Hafenstadt Prince Rupert lebte und später als Wärter eines abgelegenen Sendeturms arbeitete. Heute lebt Iain Lawrence auf den Gulf Islands in British Columbia.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Konrad Heidkamp zeigt sich restlos begeistert von Iain Lawrences "spannendem Buch über das Erinnern". Die Tochter eines Leuchtturmwärters kehrt darin zu ihrem Vater zurück, um endgültig Abschied zu nehmen von ihrer Kindheit, von "starren Vatersätzen" und "falsch verstandenen Mutterblicken". Diesen Abschied möchte man am liebsten so lange wie möglich herauszögern, meint der Rezensent. Und trotzdem lese man gegen Ende des Buches "doch ganz schnell" - so stark sei der "Sog", den Lawrence mit seiner Sprache auf den Leser ausübe. Wie in früheren Roman gelinge es dem Autor auch diesmal, "faszinierend verschiedene" Perspektiven zu konfrontieren. Und wieder einmal - so schließt der Rezensent - zeigt Lawrence, dass er "ganz wenig braucht", um bildlich zu zeigen, "was keiner Erklärung bedarf".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.04.2017

TASCHENBÜCHER
Seit fünf Jahren lebt der elfjährige Albin in Norwegen, und er fühlt sich dort zu Hause. Doch nun soll er zusammen mit seiner Familie abgeschoben werden. Der Krieg in Bosnien und die dramatische Flucht nach der Erschießung seines Vaters vor den Augen seiner Familie haben sich tief ins Gedächtnis des Kindes gegraben. Eine Rückkehr nach Bosnien kann er sich nicht vorstellen, und kurz vor der Abschiebung versteckt er sich im Kofferraum eines fremden Autos, in dem die Mädchen Amanda und Lisa zu ihren Großeltern aufs Land fahren. Sie sind es, die ihn retten, und die Geschichte endet mit der kleinen Hoffnung, dass Albins Familie ein Bleiberecht bekommt. Eine anrührend und glaubwürdig geschriebene Geschichte, die zur Diskussion anregt. (ab 10 Jahre)
Ingeborg Kringeland Hald: Vielleicht dürfen wir bleiben. Aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Carlsen Taschenbuch (1621), Hamburg 2017. 108 Seiten, 5,99 Euro.
Selten wurde in einem Jugendbuch das Nebeneinander von Paradies und Hölle so eindrucksvoll geschildert wie in dieser Geschichte aus Kanada, die mit ihrer klaren Sprache einen unwiderstehlichen Sog auf die Leser ausübt. Zu Beginn des Buches kommt die siebzehnjährige Krabbe, die Tochter des Leuchtturmwärters, vom Festland zurück, wohin sie vor drei Jahren von der kleinen Insel geflohen war, um ihr Kind zur Welt zu bringen. Zum ersten Mal lernt die kleine Tatiana ihre Großeltern kennen, und Krabbe hofft, die Umstände um den Tod ihres Bruders Alastair zu verstehen.
Als sie und der um ein Jahr ältere Alastair klein waren, erlebten sie die Insel vor West-Kanada als Paradies. Ihr Vater ist dort Leuchtturmwärter und verlässt die Insel nie. Ihre Mutter hatte sich in ihn verliebt, als sie ganz allein als junge Frau mit einem Kajak an der Küste unterwegs war und auf der Insel Station gemacht hatte. Doch als die Kinder heranwachsen, empfinden sie die Insel als Gefängnis und rebellieren gegen den strengen und sturen Vater, der sie nicht weglassen will und damit rechnet, dass Alastair sein Nachfolger wird. Dieser aber leidet unter einer Augenkrankheit und fürchtet, eines Tages zu erblinden. Er beobachtet die Buckelwale, studiert ihre Sprache und Gesänge und hofft, auf dem Festland zur Universität gehen zu können, um seine Studien dort fortzusetzen. Krabbe versteht ihn, doch seine fast inzestuöse Liebe zu ihr macht ihr zu schaffen. Als ein junger Mann, ähnlich wie einst die Mutter, auf der Insel landet, verbringt Krabbe eine Nacht mit ihm. Alastair sieht sie dabei und ist verzweifelt, weil er fürchtet, seine geliebte Schwester zu verlieren, aber er verrät sie nicht. Als sich jedoch herausstellt, dass Krabbe schwanger ist, kommt es zu einem Streit. Alastair verlässt die Insel mit einem Boot und kommt nicht mehr zurück. Erst als Krabbe bei ihrem Besuch seine Tagebücher findet, wird ihr die ganze Tragödie seiner letzten Jahre klar.
In wenigen, sehr eindringlichen Szenen berichtet der Autor vom Psychoterror innerhalb einer Familie, die von der Außenwelt isoliert lebt, und lässt in wunderbaren Bildern die nach außen hin paradiesische Welt der Leuchtturminsel lebendig werden. (ab 14 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
Iain Lawrence: Die Tochter des Leuchtturmwärters. Aus dem Englischen von Christoph Renfer. Freies Geistesleben Taschenbuch, Stuttgart 2017. 277 Seiten, 10 Euro.
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