Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: „ (…)I doubt that the shift (against continued EU membership) would have been so great as it has been, were it not for the full-blooded leadership given to the Leave campaign by my Conservative colleagues.” Mit dieser Einschätzung stellt der ehemalige Cameron-Berater in europäischen Fragen, Oliver Letwin, die sogenannten „Brexiteers“ und ihre breite Unterstützung innerhalb der konservativen Parlamentspartei in das Zentrum seiner Analyse der Ursachen für die Brexit-Entscheidung. Er fokussiert folglich nicht hauptsächlich gesamtgesellschaftliche Ursachen dieses Referendumsausgangs, wie beispielsweise Migration oder Wirtschaft , sondern richtet seinen Blick konkret auf die politische Elite- hier in Form der Conservative Party- und ihren Beitrag zur Entscheidung der Briten die Europäische Union zu verlassen. Seine Aussage bildet den Ausgangspunkt dieser Arbeit. Ein weiterer Faktor, welcher diese Arbeit beeinflusst hat, ist das Bild eines von seiner Partei getriebenen David Cameron, welcher durch das Versprechen eines EU-Referendums die „erhebliche innerparteiliche Sprengkraft“ der europäischen Thematik zu entschärfen versuchte. Dies deutet wiederum auf einen erheblichen Einfluss der Euroskeptiker innerhalb der Conservative Party hin. Vor allem im Lichte der Tatsache, dass die Konservativen 1975 vehement für eine Mitgliedschaft der Briten in der Europäischen Gemeinschaft stritten, wirft dies eine Frage auf, mit welcher sich diese Arbeit im Folgenden beschäftigen soll: Welche Faktoren beeinflussten auf welche Weise die Entwicklung der euroskeptischen politischen Agenda der Conservative Party?