Als Journalistin beim „Wiener Boten“ ist in Sarahs Leben weitestgehend Ruhe einkehrt, denn seit sie ihre wöchentliche Kolumne zum Thema Aberglauben schreibt, läuft die Arbeit richtig rund und vergessen sind die schlimmen Ereignisse, die sie mit ihrer verstorbenen Kollegin erlebt hat.
Eine
Postkarte mit dem Sprichwort „Ob es Unglück bringt, wenn dir eine schwarze Katze über den Weg läuft, hängt…mehrAls Journalistin beim „Wiener Boten“ ist in Sarahs Leben weitestgehend Ruhe einkehrt, denn seit sie ihre wöchentliche Kolumne zum Thema Aberglauben schreibt, läuft die Arbeit richtig rund und vergessen sind die schlimmen Ereignisse, die sie mit ihrer verstorbenen Kollegin erlebt hat.
Eine Postkarte mit dem Sprichwort „Ob es Unglück bringt, wenn dir eine schwarze Katze über den Weg läuft, hängt alleine davon ab, ob du ein Mensch oder eine Maus bist!“ bringt allerdings etwas ins Rollen, wovon Sarah eigentlich dachte, dass sie niemals dem Sog verfallen wird, doch ihre Neugierde siegt und wenig später befindet sie sich in einem mörderischen Geheimnis zwischen Bestechungen, Lügen und hilflosen Opfern.
„Die Tote vom Naschmarkt“ hat mich besonders wegen der wichtigen Bedeutung der Symbolik gefesselt, da mich diese unterschwelligen Botschaften, die nur von ausgewählten Kreisen verstanden werden, faszinieren. Dank der sympathischen Protagonistin, die auf ihre Glücksbringer-Ohrringe schwört, und ihrer freundschaftlichen Zusammenarbeit mit der Polizei bekommt die Handlung eine sehr persönliche Seite und wir Leser sind daher nicht verdammt, nur unbeteiligt bei den Ermittlungen der Spurensicherung und im Obduktionssaal zuzuschauen, sondern können auf einer Ebene mit den Beteiligten miträtseln, was mir sehr gut gefallen hat!
Einige Perspektiven- oder Szenenwechsel waren mir allerdings zu sprunghaft, da hätte der Übergang gerne ein wenig „weicher“ sein können, doch fairerweise muss ich sagen, dass es dadurch niemals zu unnötigen Längen kam und so die Spannung nicht abbrach.
Die Überführung des Täters ist beim aufmerksamen Lesen gar nicht so schwierig, doch die Autorin hat das Ende überraschend gut verpackt und deshalb habe ich mich nicht gelangweilt, sondern gespannt auf das Zusammenlegen der letzten Puzzleteile gewartet. :-)
Für einen „Wien Krimi“ kamen mir aber die liebenswürdigen oder auch speziellen Eigenarten der Österreicher zu kurz, die einem Regionalkrimi doch erst den richtigen Charme geben. Ebenso fehlten mir die Beschreibungen der leckeren österreichischen Gerichte oder auch Wiener Wahrzeichen, die von einer Wahl-Österreicherin bestimmt noch intensiver wahrgenommen werden, als von dort Geborenen. Wobei ich sehr glücklich darüber bin, dass die Autorin auf Dialoge im typischen Dialekt verzichtet hat, da ich damit Probleme habe und sie den Leserhythmus ins Stock gebracht hätten.
Trotz kleiner Kritikpunkte hat mir der Krimi gut gefallen und immerhin habe ich in innerhalb von zwei Tagen verschlungen, was ja meistens für ein Buch spricht und deshalb warte ich gespannt darauf, was das Schicksal noch für Sarah bereit hält.