Mit Ihrem ersten Oxford Krimi ist der Autorin ein solider Krimi gelungen, der einen gut durchdachten und nur schwer durchschaubaren Plot bietet. Es gibt reichliche Verdächtige und Motive. Neben einigen Neidern aus der Lokalpolitik scheinen auch die ehemaligen Studienfreunde des Opfers etwas zu
verbergen zu haben, ebenso die Ehefrau und die Hausangestellten. Hier bietet die Autorin viele…mehrMit Ihrem ersten Oxford Krimi ist der Autorin ein solider Krimi gelungen, der einen gut durchdachten und nur schwer durchschaubaren Plot bietet. Es gibt reichliche Verdächtige und Motive. Neben einigen Neidern aus der Lokalpolitik scheinen auch die ehemaligen Studienfreunde des Opfers etwas zu verbergen zu haben, ebenso die Ehefrau und die Hausangestellten. Hier bietet die Autorin viele Möglichkeiten, die alle schlüssig sind und viel Raum für Spekulationen bieten. Vom Krimifall her ist das Buch wirklich gelungen und wer eher unaufgeregte Krimis ohne viel Blut und Action mag, der bekommt hier einen gut konstruierten Fall geboten, der am Ende auch schlüssig aufgelöst wird. Auch das malerische Oxford, dessen Setting ich seit den von der BBC so stimmungsvoll verfilmten Lewis Krimis sehr gern mag, wird gelungen beschrieben und bietet dem Leser einen guten Einblick in die altehrwürdige Universitätsstadt, auch wenn man selbst noch nicht dort war.
Das Ermittlerteam Inspector Heidi Green und ihr neuer Kollege Frederick Collins wurde von der Autorin ganz gelungen eingeführt. Während Heidi noch mit Umzug, ihrem chaotischen Haus, den Zwillingen und viel zu wenig Schlaf zu kämpfen hat, hat Frederick Collins , der sich auf Grund der Trennung von seiner Freundin von Liverpool hat versetzen lassen, immer noch Liebeskummer und scheint Oxford noch nicht so recht Fuß gefaßt zu haben. Auch die anderen Figuren, die im Zuge der Mordermittlung auftreten, wurden recht gut charakterisiert und werden lebensecht dargestellt.
Trotz dieser Pluspunkten hat mich das Buch nicht wirklich begeistert, denn für mich fehlte etwas ganz entscheidendes, nämlich der typisch englische, schwarze Humor. Und genau hier merkt man dann eben, das es eine deutsche Autorin ist, die einen englischen Krimi geschrieben hat! Zwar wird mit mantraartiger Häufigkeit erwähnt, wie schlecht die Fahrkünste von Heidi Green sind und auch Sergeant Simmons bekommt ein paar Macken verpaßt, aber das wirkt eben nicht witzig sondern ziemlich bemüht.
FaziT: insgesamt ein solider Auftakt, aber man merkt eben sehr deutlich am Schreibstil und am bemühten Humor, dass es eben kein "echter" englischer Krimi ist. Ein gut konstruierter Fall und ein ganz sympathisches Ermittlerduo bieten eine durchaus angenehme Lektüre und ich werde der Reihe auf jeden Fall ein Chance geben und den 2. Teil lesen.