Seit fast zwanzig Jahren sind Magda und Johannes verheiratet und nach außen hin glücklich. Tatsächlich hat Johannes eine Geliebte. Wie jedes Jahr wollen Johannes und Magda den Sommer in ihrem Ferienhaus in der Toskana verbringen. Magda fährt voraus, während sich Johannes zur letzten Aussprache mit
Carolina trifft und sich für seine Ehe entscheidet.
Er ahnt nicht, dass Magda in der Toskana…mehrSeit fast zwanzig Jahren sind Magda und Johannes verheiratet und nach außen hin glücklich. Tatsächlich hat Johannes eine Geliebte. Wie jedes Jahr wollen Johannes und Magda den Sommer in ihrem Ferienhaus in der Toskana verbringen. Magda fährt voraus, während sich Johannes zur letzten Aussprache mit Carolina trifft und sich für seine Ehe entscheidet.
Er ahnt nicht, dass Magda in der Toskana bereits seinen Tod plant. Am Morgen nach seiner Rückkehr vergiftet sie ihn, vergräbt die Leiche im Gemüsegarten und meldet ihn als vermisst. Alles läuft nach Plan - bis Johannes' Bruder Lukas auftaucht. Schon vor ihrer Hochzeit war er in sie verliebt und begehrt sie immer noch.
Anfangs glaubt Lukas die Vermisstentheorie und hilft Magda, seinen Bruder zu suchen. Doch dann verändert sich Magda plötzlich. Sie spricht Lukas mit "Johannes" an und scheint ihn ernsthaft für ihren Mann zu halten. Der verwirrte Lukas spielt das Spiel mit und gibt sich auch bei der Polizei als heimgekehrter Ehemann aus. Und dann taucht auch noch ein Erpresser auf, der Lukas Fotos von seinem toten Bruder schickt ...
Vom Gesichtspunkt der Spannung aus ist der Roman nahezu einwandfrei gelungen. Der Mord an Ehemann Johannes geschieht früh zu Beginn und von da an ist alles Weitere erst einmal ungewiss. Magdas Plan klingt zunächst überzeugend: Auch Lukas fällt darauf herein und als er in Johannes' Handy Nachrichten an die ehemalige Geliebte Carolina entdeckt, steht für ihn fest: Johannes hat sich vermutlich absichtlich abgesetzt. Daher glaubt er zunächst nicht an ein Verbrechen, sondern freut sich insgeheim über diese Entwicklung, da er Chancen sieht, seiner immer noch verehrten Magda näher zu kommen.
Als Lukas anonym die Fotos seines toten Bruders erhält, wagt er es nicht, Magda einzuweihen. Natürlich verdächtigt Lukas zunächst den Fotosender, den er auch bald kennenlernt. Es ist der schmierige Literaturkritiker Stefano Topo, der sich durch Erpressung eine Finanzspritze erhofft. Nur der Leser weiß, dass die beiden einander des Mordes verdächtigen, ohne es auszusprechen. Hinzu kommt im späteren Verlauf Johannes Exgeliebte Carolina, die es nach einer Aussprache drängt und die spontan eine Fahrt in die Toskana plant. Im Raum stehen die Fragen, ob Magda weitere Morde begeht und ob die Polizei oder jemand anderes ihr auf die Schliche kommt.
Leider gibt es auch mindestens eine erhebliche Schwäche im Roman, nämlich das teilweise unglaubwürdige Verhalten von Magda und Lukas. Magda hält Lukas nach kurzer Zeit bereits für Johannes und verdrängt ihre Tat vollkommen. Ihre psychische Störung ist zwar ein interessanter Zug, kommt aber für den Leser zu plötzlich und ist ein fast enttäuschender Umschwung, nachdem man sich bereits auf ihre berechnende Art eingewöhnt hat. Sehr seltsam ist zudem das Verhalten von Lukas. Anfangs reagiert er verwirrt und geschockt auf Magdas Äußerungen und wagt es nicht, ihr die Wahrheit zu sagen. Das ist zunächst verständlich, dass er sich dann aber entscheidet, das Spiel dauerhaft mitzumachen, ist eher lächerlich. Er genießt es einfach, nun seinen fast zwanzigjährigen Traum zu verwirklichen und eine Beziehung mit Magda zu führen. An vielen Stellen im Roman handelt er unlogisch, obwohl völlig offensichtlich ist, dass er sich selbst immer tiefer in eine fatale Lage verstrickt. Während man es am Ende zumindest teilweise nachvollziehen kann, weil da ein Zurück kaum mehr möglich ist, wirken seine ersten Handlungen sehr unüberlegt und naiv.
Ein sehr spannender Kriminalroman über eine Mörderin, der überwiegend in der Toskana spielt, aber auch Schwächen besitzt. Das Buch lässt sich leicht lesen und fesselt den Leser durchgehend, aber die unlogischen Verhaltensweisen der beiden Hauptcharaktere trüben im weiteren Verlauf das Gesamtbild.