Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Universität Rostock, Veranstaltung: Neue Religionsschriften, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden zwei große Philosophen einander gegenübergestellt. Der eine lebte in aufklärerischen Zeiten, in denen sich die Menschen gerade bewusst werden, dass sie sich von Religion emanzipieren können und wollen. Der andere wirkt in einer säkularisierten Welt, in der der Wunsch nach Antwort über die Fragen "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" und "Warum Männer schlecht zuhören und Frauen schlecht einparken" hinausgeht. "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" und "Glauben und Wissen" befassen sich mit religiöser Sprache. War Luther ein Revolutionär, der gegen alle Widerstände die biblischen Texte ins Deutsche übersetzte, um sie zu demokratisieren; so wagten Kant und Habermas, eine inhaltliche Übertragung des Wort Gottes. Kant behauptet, dass sich religiöse Begriffe auf eine vernünftige Begründung zurückführen lassen und Habermas nennt profane Themen, die religiöser Artikulationskraft bedürfen. Fragen, die nicht beantwortet werden: Wollte Kant den Frommen Vernunft beibringen und Habermas die Religion säkularisieren? Wollte Habermas die Säkularisierten religiosisieren und Kant die Vernünftigen fromm machen? Fragen, die beantwortet werden: Was meint Habermas mit seiner Übersetzungsregel? Welche Übersetzungsbeispiele nennt er? Welche Übersetzungen versucht Kant in seiner Religionsschrift? Diesen Fragen werden die ersten drei Kapitel der Arbeit gewidmet. Unter Zuhilfenahme vielfältiger Literatur und dem Zu-Worte-kommen einiger Kritiker wird sich dem Thema der Übersetzung biblischer Inhalt genähert. Das Ziel dieser Arbeit ist die Gegenüberstellung der Übersetzungen Habermas' mit denen Kants. Dazu werden vier zentrale Übersetzungen Kants erläutert. Denen werden vier Übersetzungen der gleichen Motive jedoch im Sinne Habermas' gegenübergestellt. Anhand dieses Vergleiches kann veranschaulicht werden, in welchen Punkten Kant im Sinne von Habermas übersetzt. Diese Überlegung kann Anlass sein, das Potential des ganz persönlichen eigenen Ausdrucks zu fassen. Dann heißt es vielleicht bald nicht mehr: Ich sehe was, was du nicht siehst! sondern: ich sage was, das du nicht sagst!
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