Die vorliegende Studie thematisiert die mittelalterliche Bibelübersetzung, die nicht allein als kulturhistorisches Zeugnis von erstrangiger Bedeutung ist, sondern zugleich den sprachlichen Ausbau des Deutschen auf einzigartige Weise dokumentiert. Anhand eines Korpus von Übersetzungen des 14. bis frühen 16. Jahrhunderts werden Techniken der Bibelverdeutschungen speziell des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit demonstriert. Im Mittelpunkt steht das Bremer Evangelistar, ein Perikopenbuch aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Als Vergleich sind fünf weitere Übersetzungen, einschließlich des Luther'schen Septembertestaments (1522), einbezogen.
Analysiert werden auf der Basis eines neuartigen übersetzungswissenschaftlichen Ansatzes Verfahren des Transfers lateinischer Infinitive, Partizipien, Gerundien und Nebensätze. Die Untersuchungsergebnisse eröffnen einen Blick auf die methodische Vielfalt spätmittelalterlicher Bemühungen um einen volkssprachigen Bibeltext, die von wörtlichen Wiedergaben bis hin zu kommunikativen und frei bearbeitenden Übersetzungen reichen.
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