Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Ukraine-Krise ein Symptom der verfehlten Außenpolitik der EU ist. Im Rahmen dieser Arbeit soll, vor allem im Hinblick auf den Sieg der pro-europäischen Kräfte im Zuge der Orangenen Revolution von 2004, untersucht werden, woran die europäische Integration scheiterte. Zur Beantwortung dieser komplexen Frage bedarf es der Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Einflussgrößen. Dazu gehören insbesondere ein fundierter Überblick und ein Verständnis über die wichtigsten inneren Wechselwirkungen, der sich die Ukraine ausgesetzt sah. Dieses umfasst sowohl eine politische und ökonomische als auch eine sozio-kulturelle Perspektive auf die Ukraine. Anhand dieser unterschiedlichen Perspektiven soll zunächst die Frage geklärt werden, wieso sich die Ukraine im Vergleich zu einigen anderen Ländern der ehemaligen Einflusszone der Sowjetunion deutlich langsamer in Richtung einer europäischen Öffnung bewegte. Des Weiteren muss neben der Ukraine an sich auch eine umfassende Auseinandersetzung mit dem wichtigsten Akteur europäischer Integration, der Europäischen Union und deren Außenpolitik gegenüber der Ukraine, erfolgen. Im Rahmen dieser Arbeit beschränkt sich die Untersuchung für die europäische Außenpolitik weitestgehend auf den Zeitraum zwischen 2004 und 2010. Dieser zeitliche Rahmen wurde unter der Annahme ausgewählt, die Zeit nach der Orangenen Revolution bis zur Abwahl Juščenkos als Präsident sei die bisher einzige realistische Gelegenheit in der jungen Geschichte der Ukraine als unabhängiger Staat gewesen, während derer eine vollwertige, europäische Integration möglich gewesen wäre. Dabei werden vor allem die außenpolitischen Instrumentarien, die zu dieser Zeit Anwendung gefunden haben, hinsichtlich ihrer jeweiligen Auswirkungen für die Ukraine untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei insbesondere auf der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP), die ursprünglich geschaffen wurde, um Länder wie die Ukraine dauerhaft und langfristig enger an sich zu binden. Russland wird im Rahmen dieser Arbeit zwar als für die Ukraine und die EU wichtiger politischer Akteur wahrgenommen, jedoch lediglich insofern Beachtung finden können, als dass Russlands Rolle hinsichtlich einer bedeutenden Einflussnahme auf die inneren Verhältnisse der Ukraine und der europäischen Außenpolitik untersucht wird.