Wie werden Ungeborene per Ultraschall ›ins Bild gesetzt‹? Wie gestalten die Teilnehmer der klinischen Veranstaltung die soziale Beziehung, in die sie aufgrund des diagnostischen Tuns eingebunden sind? Birgit Heimerls Ethnografie zur Praxis vorgeburtlicher Sonografie und der sie begleitenden Beratungsgespräche fokussiert auf die klinische Situation und die situierten Praktiken, die auf Basis teilnehmender Beobachtung rekonstruiert werden. Die Analyse stützt sich auf die Mikrosoziologie Erving Goffmans und auf praxeologische Vorstellungen von Sozialität. Sie zeigt u.a., wie Ungeborene als epistemische Wissensobjekte der Pränataldiagnostik sonografisch artikuliert und ›verkörpert‹ werden und wie dies kommunikativ und interaktiv gerahmt wird.
»Das Buch liefert nicht nur für die (Medizin-)Soziologie, sondern auch für die Pflegeforschung interessante Befunde. Auch methodisch interessierte LeserInnen finden hier eine gute ethnografische Studie, die handwerklich Anregendes enthält. Die Ultraschallsprechstunde als soziale Situation wird mit ihrer hohen Komplexität sensibel beobachtet, gelungen dargestellt und klug analysiert.« Yvonne Niekrenz, www.socialnet.de, 21.05.2014 Besprochen in: Gen-ethischer Informationsdienst, 221 (2013), Kirsten Achtelik