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Neuvermessungen der Treuhandanstalt
Die Treuhandanstalt war eine überforderte Behörde, die von der Politik eine Vielzahl von Aufgaben zugewiesen bekam. Von Anfang an waren die Erwartungen der Öffentlichkeit hoch und die Arbeit der Treuhandanstalt umstritten. Ihr Handlungsspielraum wurde eingeengt durch die enorme wirtschaftliche und politische Dynamik und die rasch eintretenden Folgen der Privatisierung. Belegschaftsproteste, Deindustrialisierung, europäische Beihilfen, Alternativen zur Privatisierung, „Seilschaften“ und Wirtschaftskriminalität sind Themen, die in diesem Sammelband…mehr

Produktbeschreibung
Neuvermessungen der Treuhandanstalt

Die Treuhandanstalt war eine überforderte Behörde, die von der Politik eine Vielzahl von Aufgaben zugewiesen bekam. Von Anfang an waren die Erwartungen der Öffentlichkeit hoch und die Arbeit der Treuhandanstalt umstritten. Ihr Handlungsspielraum wurde eingeengt durch die enorme wirtschaftliche und politische Dynamik und die rasch eintretenden Folgen der Privatisierung. Belegschaftsproteste, Deindustrialisierung, europäische Beihilfen, Alternativen zur Privatisierung, „Seilschaften“ und Wirtschaftskriminalität sind Themen, die in diesem Sammelband beleuchtet werden. Alle Autor:innen haben am Projekt zur Geschichte der Treuhandanstalt am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin mitgearbeitet und präsentieren hier Ergebnisse der neuesten Forschungen.

Mit Beiträgen von Keith R. Allen, Dierk Hoffmann, Rainer Karlsch, Wolf-Rüdiger Knoll, Andreas Malycha, Christian Rau und Eva Schäffler.

Autorenporträt
Dierk Hoffmann ist stellvertretender Leiter der Berliner Abteilung des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) und apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Potsdam. Von 2011 bis 2016 war er Mitglied der Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und seiner Vorgängerinstitutionen. Seit 2017 ist Hoffmann Leiter des Projekts zur Geschichte der Treuhandanstalt am IfZ. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Geschichte der Sozialpolitik im 19. und 20. Jahrhundert, die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte sowie die Transformationsforschung. Christian Rau, 1984 in Gera geboren, Dr. phil., Zeithistoriker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (Abt. Berlin), Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Kulturgeschichte der DDR, Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges, Transformationsgeschichte, Gewerkschaftsgeschichte, europäische Stadtgeschichte, Publikationen u.a.: "Stadtverwaltung im Staatssozialismus. Kommunalpolitik und Wohnungswesen in der DDR am Beispiel Leipzigs (1957-1989)", "'Nationalbibliothek' im geteilten Land. Die Deutsche Bücherei 1945-1990". Wolf-Rüdiger Knoll, geboren in Schwerin, studierte Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Berlin und Budapest. Zwischen 2015 und 2017 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gedenkstätte Point Alpha tätig. Seit 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutsche Wirtschaftsgeschichte nach 1945 sowie die postsozialistische Transformationsgeschichte Ostmitteleuropas. Keith R. Allen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Leipzig. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten die schweizerische Bergier-Kommission, das US Holocaust Memorial Museum und das Leibniz-Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. 2013 erschien von ihm im Ch. Links Verlag "Befragung - Überprüfung - Kontrolle. Die Aufnahme von DDR-Flüchtlingen in West-Berlin bis 1961". Eva Schäffler, Jahrgang 1985, studierte Europastudien, Bohemistik und Geschichte in Eichstätt, Salzburg, Madrid und Olomouc. Ihre Promotion zum Thema "Paarbeziehungen in Ostdeutschland. Auf dem Weg vom Real- zum Postsozialismus" ist 2017 erschienen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschlechter-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der DDR/Ostdeutschlands und der Tschechoslowakei/Tschechischen Republik mit zeitlichem Fokus auf der Phase des Spät- und des Postsozialismus. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie an der Universität Salzburg und am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin beschäftigt. Weitere berufliche Erfahrungen hat sie als Projektmanagerin für eine deutsch-tschechische Euroregion sowie als Leiterin eines MdB-Wahlkreisbüros. Rainer Karlsch, Jahrgang 1957, studierte Wirtschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1986 Promotion. Er war Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Humboldt-Universität und der Historischen Kommission zu Berlin sowie von 1999 bis 2001 am Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin. Seit 2004 ist er freier Publizist mit den Schwerpunkten Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte. Von 2017 bis 2021 war er am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin tätig. Andreas Malycha, Jahrgang 1956, hat in Leipzig Geschichte studiert und anschließend an verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten zur Geschichte des politischen Systems der DDR sowie zur deutsch-deutschen Wissenschafts- und Wirtschaftsgeschichte gearbeitet. Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Gegenwärtig forscht er zur Geschichte der Treuhandanstalt. Wichtige Publikationen: "Die SED. Geschichte ihrer Stalinisierung 1946-1953" (2000), "Die SED in der Ära Honecker. Machtstrukturen, Entscheidungsmechanismen und Konfliktfelder in der Staatspartei 1971 bis 1989" (2014).