Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Fachliteratur wird bis heute darüber gestritten, ob Ernst Krieck seiner eigenen Theorie einer Pädagogik treu geblieben sei oder ob er sich selbst bedingungslos in den Dienst des nationalsozialistischen Führers gestellt habe. Er selbst wiederum bezeichnete sich als „Nationalsozialist[en] auf eigene Faust“. Diese Arbeit möchte deshalb klären, ob und inwiefern sich Hitlers in 'Mein Kampf' geäußerte Überlegungen zur Erziehung in Ernst Kriecks 1933 erschienenem Werk 'Nationalsozialistische Erziehung begründet aus der Philosophie der Erziehung' wiederfinden lassen. Dabei muss sie Kriecks spezielle Definition von Erziehung und Erziehungswissenschaft beachten, denn laut Krieck ist Erziehung – im Unterschied zur geläufigen Definition in der Pädagogik seit Rousseaus 'Emile' – eben nicht nur die bewusste Einwirkung des Erziehers auf den Zögling. Erziehung war für ihn überall dort zu finden, wo sich ein Mensch wandelt, d.h. „zur Erziehung haben wir alles Tun bis hinunter zu den Suggestivwirkungen zu rechnen, wofern nur davon eine erziehende Wirkung ausgeht“. Für Krieck ist somit der Staat der wichtigste Erzieher und seine Schriften behandeln nicht nur Fragen der Erziehung und Bildung, sondern auch des Gesellschaftsaufbaus im Allgemeinen. Deshalb wird diese Arbeit sich zuerst mit der Frage befassen, wie für Krieck in 'Nationalsozialistischer Erziehung begründet aus der Philosophie der Erziehung' Erziehung definiert ist, um diese Hitlers Ausführungen gegenüberzustellen. So möchte sie einen Beitrag zur historischen Bewertung der Rolle des Nationalsozialismus in Kriecks Erziehungstheorie zur Zeit der Machtübernahme leisten.