Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, die Rolle und Bedeutung José Artigas als uruguayischen Protagonisten der Unabhängigkeitsbewegung darzustellen. Zwischen dem südlichsten Teil Brasiliens und dem Mündungsgebiet des Rio de la Plata in Argentinien liegt die heutige República Oriental del Uruguay. Bis zur Erlangung seiner Unabhängigkeit im Jahr 1828 gehörte die Banda Oriental - der östliche Uferstreifen des Flusses Uruguay - zum Vizekönigreich Rio de la Plata und somit zum spanischen Weltreich in der Neuen Welt. Der sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts konstituierende „Pufferstaat“ Uruguay ist exemplarisch gewählt worden, um die Verflechtungs- und Globalisierungstendenzen zwischen den expandierenden Kolonialmächten in Europa und den iberoamerikanischen Kolonialreich aufzuzeigen. Grundlage ist der theoretische Ansatz der Atlantic History. Der atlantische Raum kann dahingehend als eine Interaktionsarena zwischen konkurrierenden Kolonialmächten - hier: Großbritannien und das bourbonisch-spanische Königreich - betrachtet werden. Am Ende der Entwicklung im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ist das merkantile Netzwerk der spanischen Krone durch das kapitalistisch-koloniale Freihandelsregime britischer Prägung abgelöst worden, das u. a. in die Entstehung souveräner Staaten im iberoamerikanischen Raum mündete. Hinzukommen portugiesisch-brasilianische Interessen sowie Konsolidierungsbestrebungen der Vereinigten Provinzen des Rio de la Plata und Buenos Aires und deren Ausgreifen auf die Region Banda Oriental.