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Ausgerechnet eine Schweizerin verlangte vom Zweiten Vatikanischen Konzil die Weihe von Priesterinnen. Im eigenen Land hatte Gertrud Heinzelmann nicht einmal das Frauenstimmrecht, gleichwohl erwartete sie vom Papst Gleichberechtigung. Damit brach sie 1962 ein religiöses Tabu und verursachte weltweit Schlagzeilen. Aufgewachsen in einer liberalen Kaufmannsfamilie, wollte sie schon in den 1930er Jahren zum Zürcher Frauenstimmrechtsverein. Sie wurde Bergsteigerin, Anwältin und erste Schweizer Ombudsfrau. Prägend waren die emanzipierte Mutter, die aristokratische Grosstante und der erfolgreiche…mehr
Ausgerechnet eine Schweizerin verlangte vom Zweiten Vatikanischen Konzil die Weihe von Priesterinnen. Im eigenen Land hatte Gertrud Heinzelmann nicht einmal das Frauenstimmrecht, gleichwohl erwartete sie vom Papst Gleichberechtigung. Damit brach sie 1962 ein religiöses Tabu und verursachte weltweit Schlagzeilen. Aufgewachsen in einer liberalen Kaufmannsfamilie, wollte sie schon in den 1930er Jahren zum Zürcher Frauenstimmrechtsverein. Sie wurde Bergsteigerin, Anwältin und erste Schweizer Ombudsfrau. Prägend waren die emanzipierte Mutter, die aristokratische Grosstante und der erfolgreiche Onkel in Brasilien. Ungewöhnlich war ihre Beziehung mit einem Priester, der einst ein amerikanischer Radiostar war, am Konzil als Berater teilnahm und für ihre Sache eintrat. Barbara Kopp lernte Gertrud Heinzelmann in ihren letzten Lebensjahren kennen. Mit Lust am Erzählen zeichnet die Autorin ein reichhaltiges Zeitbild und das farbige Porträt einer Vordenkerin von internationalem Format.
Barbara Kopp, 1964 in Zürich geboren, studierte Germanistik und Geschichte. Sie arbeitet als Journalistin und realisierte für das Schweizer Fernsehen den Dokumentarfilm "Gertrud Heinzelmann - Pionierin aus Berufung". Er wurde an den Solothurner Filmtagen 2001 gezeigt und von deutschsprachigen Fernsehanstalten ausgestrahlt. 2013 erschien von ihr "Laure Wyss. Leidenschaften einer Unangepassten"
Inhaltsangabe
Mit Fenster gegen die Berge Die Gymnasiastin geht ihren Vorlieben nach, die nicht dem entsprechen, was in Zeiten von Wirtschaftskrise und aufkommendem Faschismus von jungen Frauen erwartet wird. Die Sippe und ihr Selbstbewusstsein Eine katholische Familie demonstriert aristokratische Herkunft und liberale Gesinnung. Die Mutter erzieht ihre Älteste zu Enthaltsamkeit, zu kritischem Denken und Selbstbestimmung. Revolutionäre Stimmung beim Kartoffelanbau Die Doktorandin der Rechtswissenschaften ringt im Zweiten Weltkrieg mit der katholischen Kirche und verfasst ihre Grundsatzerklärung. Sie überschätzt ihre Kräfte und bricht zusammen. Vom "Ochsen" zum "Hirschen" Bedingungslos kämpft die Juristin für das Frauenstimmrecht, doch die Schweizer Männer sagen Nein zur Gleichberechtigung. Von der zweiten Heimat ihres Onkels verspricht sie sich das grosse Glück. Im Jardim Botânico Die brasilianische Utopie hält nicht stand. Beschieden ist der Schweizerin aber eine zukunftsweisende Begegnung mit einer Bernburgerin, die bei der Erklärung der Menschenrechte dabei war. Der Bildersturm für die halbe Menschheit Wieder in der Schweiz, fordert die Unbeirrbare vom Zweiten Vatikanischen Konzil die Zulassung von Frauen zum Priestertum. Ihre avantgardistischen Forderungen gehen um die Welt. Eine Freundschaft mit Vorbehalten Die Vordenkerin freundet sich mit dem Konzilsmitarbeiter der amerikanischen Bischöfe an, der in jungen Jahren ein Radiostar war. Die beiden streiten unversöhnlich und mögen sich trotzdem leiden. Standfestigkeit im Gegenwind Die Kirchenkritikerin findet in Deutschland endlich Gleichgesinnte, die mutig mit ihr weiterkämpfen. Im Petersdom versuchen die Konzilsväter, sich der lästigen Frauenfrage zu entledigen. Eine leichte Verschiebung Die Suffragette steht auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn. Sie treibt die Frauenstimmrechtlerinnen weiter an, doch müde geworden, geht sie zu den jungen Feministinnen auf Distanz. Geographie einer Behausung Spät sieht die Pionierin die Frauen im Genuss des Stimmrechts. Die Diskriminierung durch die katholische Kirche kränkt sie weiterhin. Am Ende bleiben vier Buddhas und die Maria mit ihrem Kind. Verzeichnis der Dialektworte und fremdsprachigen Ausdrücke Dank, Quellen- und Literaturverzeichnis Namenregister
Mit Fenster gegen die Berge Die Gymnasiastin geht ihren Vorlieben nach, die nicht dem entsprechen, was in Zeiten von Wirtschaftskrise und aufkommendem Faschismus von jungen Frauen erwartet wird. Die Sippe und ihr Selbstbewusstsein Eine katholische Familie demonstriert aristokratische Herkunft und liberale Gesinnung. Die Mutter erzieht ihre Älteste zu Enthaltsamkeit, zu kritischem Denken und Selbstbestimmung. Revolutionäre Stimmung beim Kartoffelanbau Die Doktorandin der Rechtswissenschaften ringt im Zweiten Weltkrieg mit der katholischen Kirche und verfasst ihre Grundsatzerklärung. Sie überschätzt ihre Kräfte und bricht zusammen. Vom "Ochsen" zum "Hirschen" Bedingungslos kämpft die Juristin für das Frauenstimmrecht, doch die Schweizer Männer sagen Nein zur Gleichberechtigung. Von der zweiten Heimat ihres Onkels verspricht sie sich das grosse Glück. Im Jardim Botânico Die brasilianische Utopie hält nicht stand. Beschieden ist der Schweizerin aber eine zukunftsweisende Begegnung mit einer Bernburgerin, die bei der Erklärung der Menschenrechte dabei war. Der Bildersturm für die halbe Menschheit Wieder in der Schweiz, fordert die Unbeirrbare vom Zweiten Vatikanischen Konzil die Zulassung von Frauen zum Priestertum. Ihre avantgardistischen Forderungen gehen um die Welt. Eine Freundschaft mit Vorbehalten Die Vordenkerin freundet sich mit dem Konzilsmitarbeiter der amerikanischen Bischöfe an, der in jungen Jahren ein Radiostar war. Die beiden streiten unversöhnlich und mögen sich trotzdem leiden. Standfestigkeit im Gegenwind Die Kirchenkritikerin findet in Deutschland endlich Gleichgesinnte, die mutig mit ihr weiterkämpfen. Im Petersdom versuchen die Konzilsväter, sich der lästigen Frauenfrage zu entledigen. Eine leichte Verschiebung Die Suffragette steht auf dem Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn. Sie treibt die Frauenstimmrechtlerinnen weiter an, doch müde geworden, geht sie zu den jungen Feministinnen auf Distanz. Geographie einer Behausung Spät sieht die Pionierin die Frauen im Genuss des Stimmrechts. Die Diskriminierung durch die katholische Kirche kränkt sie weiterhin. Am Ende bleiben vier Buddhas und die Maria mit ihrem Kind. Verzeichnis der Dialektworte und fremdsprachigen Ausdrücke Dank, Quellen- und Literaturverzeichnis Namenregister
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