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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, , Veranstaltung: Nepper, Schlepper, Bauernfänger – Unterschichten und Kriminalität im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Ähnliche Vorstellungen hafteten auch dem Henker an, als da behauptet wurde, dass schon der Blick in seine Augen, das zufällige Berühren seiner Kleidung oder des Galgens die Kontaminierung des Betroffenen verursache. Zudem wurde als eklatante Stigmatisierung jener Personengruppe ihr Außenseitertum sichtbar gemacht. So sind in Geschichtsquellen zahlreiche…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, , Veranstaltung: Nepper, Schlepper, Bauernfänger – Unterschichten und Kriminalität im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Ähnliche Vorstellungen hafteten auch dem Henker an, als da behauptet wurde, dass schon der Blick in seine Augen, das zufällige Berühren seiner Kleidung oder des Galgens die Kontaminierung des Betroffenen verursache. Zudem wurde als eklatante Stigmatisierung jener Personengruppe ihr Außenseitertum sichtbar gemacht. So sind in Geschichtsquellen zahlreiche Beispiele überliefert, wie die Kennzeichnung von Bettlern, Prostituierten oder Scharfrichtern durch besondere Attribute oder Kleidungen. Diese reichen von den roten Mütze der Huren bis zum bunten Gewand des Henkers. Jenes Sichtbarmachen konnte sogar soweit führen, dass der Scharfrichter mittels eines Glöckchens akustisch seine Nähe mitteilen musste, damit eine Begegnung mit diesem Außenseiter bemerkt und vermieden werden konnte. Angesichts jener Maßnahmen verbirgt sich in dem Thema der Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft eine außerordentliche Gegenwartsrelevanz. Denn wie diese Arbeit zeigen soll, scheint jene Voreingenommenheit gegenüber bestimmten Personenkreisen offenbar ebenso unausrottbar zu sein wie eingefressene Klischees gegenüber diesen Randgruppen. So gehören die mittelalterlichen Nachreden gegenüber den Ausgegrenzten zu Diskriminierungsformen, die noch heute im kollektiven Bewusstsein rudimentär verankert sind, da uns in manchen Fällen die Abwertung dieser Randgruppen noch heute als plausibel erscheint. So ist es bis heute einleuchtend, dass man Henker, Schergen, Abdecker, Gassenkehrer anrüchig fand und solchen Leuten aus dem Weg ging, da sie mit Mördern, Verbrechern, mit stinkenden Tierkadavern, mit Straßenschmutz zu tun hatten. Innerhalb dieser Arbeit soll daher jenem Umstand besondere Aufmerksamkeit zugedacht werden, um den Leser darauf zu sensibilisieren welchen tatsächlichen Einfluss das Mittelalter heute noch auf allgemeine Ressentiments ausübt. Dazu soll in einem einleitenden Kapitel die Randgruppe der „Unehrlichen“ spezifiziert werden. Zum vertiefenden Verständnis der „Unehrlichen“ sollen schließlich ausgewählte Personenkreise Aufschluss über die Strukturen und die Entstehungsgeschichte der „Unehrlichen“ geben und aufzeigen, inwieweit mittelalterliche Vorurteile gegenüber jenen noch heute aufzuweisen sind. Zu bemerken bleibt, dass diese Arbeit regionale Aspekte der „Unehrlichen“ nur am Rande erwähnt und berücksichtigt. Im Allgemeinen wird jedoch von der Gruppe der „Unehrlichen“ berichtet, wie sie zumeist in der spätmittelalterlichen Gesellschaft anzutreffen war.