Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis ...
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Daniel Ammann staunt, wie vollständig die Wirklichkeit bei H. G. Parry aus den Fugen gerät. Kein kleines Spiel mit dem Raum-Zeit-Gefüge, sondern handfeste Machtinteressen stecken laut Ammann dahinter, wenn bei Parry von einem Bösewicht aufgewiegelte Romanfiguren gegen die Menschen rebellieren. Den Clou des Buches erkennt Ammann darin, dass die Figuren hier nicht einfach so sind, wie der Autor sie geschaffen hat, sondern als Interpretationen ihrer Leser auftreten. Mr. Darcy aus "Stolz und Vorurteil" begegnet Ammann mal in der Lesart des 19. Jahrhunderts, mal mit den Zügen des Schauspielers Colin Firth.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH