Zuallerst vielleicht: ich finde Cover und Titel passen einfach absolut nicht zum Buch, denn beide erwecken den Eindruck als würde es sich um eine locker-leichte, fröhliche Geschichte über eine unglaubliche, faszinierende Frau handeln. Dabei ist Grace bis auf eine kurze Episode direkt am Anfang fast
schon erschreckend gewöhnlich und die Rahmengeschichte schon alltäglich banal, dabei werden immer…mehrZuallerst vielleicht: ich finde Cover und Titel passen einfach absolut nicht zum Buch, denn beide erwecken den Eindruck als würde es sich um eine locker-leichte, fröhliche Geschichte über eine unglaubliche, faszinierende Frau handeln. Dabei ist Grace bis auf eine kurze Episode direkt am Anfang fast schon erschreckend gewöhnlich und die Rahmengeschichte schon alltäglich banal, dabei werden immer wieder sehr ernste, tiefgründige Themen angerissen, aber nicht vertieft werden.
Zum Inhalt: Ein Tag, der ein Leben verändern kann. Es ist der 16. Geburtstag ihrer Tochter, ein tag der voller Freude sein sollte. Doch ihre Tochter lebt bei ihrem Vater und will Grace nicht sehen. Die hat sich aber in den Kopf gesetzt an diesem Tag ihre Tochter zurückzugewinnen und auf der Odyssee des Weges lässt Grace ihr Leben Revue passieren, um zu verstehen, wann sie falsch abgebogen ist.
Das Buch hat eine interessante Erzählstruktur, während die Gegenwart an einem einzigen Tag spielt, nehmen die zwei Handlungsstränge der Vergangenheit, nämlich Grace und Bens Kennenlernen und Beziehungsverlauf, sowie die Zerrüttung des Mutter-Tochter-Verhältnisses einen deutlich größeren Zeitraum ein. Die Handlungsstränge sind verwoben und wechseln einander ab. Beim Hörbuch waren die Übergänge in eine andere Zeitebene nicht immer ganz eindeutig, sodass ich manchmal etwas länger ratlos gelauscht habe, bis ich mich wieder in der Handlung zurecht fand.
Grace selbst wirkt zunehmend wie eine durchgeknallte Irre, sodass es leicht nachvollziehbar ist wieso sich ihr Mann und ihre Tochter von ihr abwenden. Gleichzeitig ist das Ausmaß ihrer Verzweiflung gut rübergebracht, sodass es fast schon greifbar, ja körperlich schmerzhaft ist. Ich habe zwischenzeitlich immer wieder zwischen schockierter Abneigung und Mitleid geschwankt und konnte mich bis zum Schluss nicht entscheiden, ob ich Grace als Protagonistin eigentlich mag.
Ich finde das Buch insgesamt ganz gut, hatte aber einfach einen völlig anderen Handlungsverlauf erwartet und fand die Geschehnisse zwischenzeitlich ziemlich anstrengend und überdramatisch.