Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1,9, Technische Universität Darmstadt (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Theorien und Analysen der Sozialstruktur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die bedeutenden gesellschaftlichen Dynamiken des 18. Jahrhunderts führen zu großen Veränderungen in Ökonomie und der damit zusammen gedachten Ethik der Menschen. Diese zwei Felder scheinen auf den ersten Blick nicht notwendiger Weise Verknüpft zu sein. Die wechselseitigen Effekte liegen jedoch deutlich vor Augen, wenn man sich bewusst macht, wie stark der Alltag der Bevölkerung durch ihre Arbeit geprägt gewesen ist. Es liegt auf der Hand, dass das daraus folgende und notwendig daran gekoppelte wirtschaftliche Verhalten und eine entsprechende Handlungsweise Eingang in ihre Ethiken findet. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft bekommt jeder Bürger - zumindest auf dem Papier - die gleiche Chance. Wirtschaftlich gesehen steht niemand über niemandem und keiner gehört keinem. Geld hat keine Präferenzen und spricht eine völlig neutrale Sprache. Der Bürger ist keinem Leibeigner mehr verpflichtet, sondern nur noch sich selbst. Er definiert sich - wie jeder andere auch - auf dem Arbeitsmarkt durch das, was er leisten kann und nicht durch seine Position als Leibeigner, jemand in Leibeigenschaft oder die Stellung desjenigen, dem er untergeben ist. Das ist der Gleichstellungsmechanimus des neuen Marktes. Er ist als Entmachtungsinstrument gedacht.
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