Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophisches Institut), Veranstaltung: "Philosophie der Antike", Sprache: Deutsch, Abstract: Platons Phaidon schildert die Geschehnisse am Tage des Todes Sokrates. Anders als die Prozessschriften Apologie und Kriton ist dieser jedoch nicht als historisches Dokument einzuordnen, in dem es in erster Linie um eine wirklichkeitsnahe Wiedergabe geht. Hierfür spricht zum einen, dass Platon den Erzähler sagen lässt, er wäre selbst nicht am Todestage anwesend gewesen, zum anderen die gewählte literarische Form, in der eine räumliche und zeitliche Distanz zum Geschehen aufgebaut wird. Platons Hauptanliegen im Phaidon ist vielmehr der Beweis der Unsterblichkeit der Seele. Um diesen zu erbringen, lässt er Sokrates vier Unsterblichkeitsbeweise anführen, welche das Thema dieser Arbeit sein sollen. In diesen Beweisen bedient sich Platon seiner zentralen philosophischen Konzepte: der Ideen- und der Wiedererinnerungslehre. Hier geht er stark über die sokratische Lehre hinaus, was wiederum für einen späteren Abfassungszeitpunkt des Phaidon spricht. Sokrates wird am Tage seiner Hinrichtung von mehreren Freunden und auch Fremden im Gefängnis besucht. Unter ihnen sind auch Simmias und Kebes, zwei Sympathisanten der pythagoreischen Schule und Hauptgesprächspartner Sokrates´ im Dialog. Trotz seiner bevorstehenden Hinrichtung scheint Sokrates glücklich. Auf die ungläubige Verwunderung, die er hiermit bei seinen Besuchern hervorruft hat er eine überraschende Antwort: „Nämlich diejenigen, die sich auf rechte Art mit der Philosophie befassen, mögen wohl, ohne dass es freilich die andern merken, nach gar nichts anderm streben, als nur zu sterben und tot zu sein.“ Als Grund hierfür führt er an, dass das Bestreben jedes echten Philosophen ist, das Wahre zu erkennen. Reine Erkenntnis der Wahrheit ist aber nur durch die Seele möglich. Solange diese im Leib ist, wird die Erkenntnis durch ihn erschwert oder getrübt. Demnach muss der Tod vom Philosophen als Liebhaber der Weis-heit angestrebt werden, stellt er doch die Trennung von Leib und Seele dar. Diese Ausführungen gesteht der Zuhörer Kebes dem Sokrates zu, nur hegt dieser Zweifel an der Unsterblichkeit der Seele und fragt sich „ob sie nicht, wenn sie vom Leibe getrennt ist, nirgend mehr ist, sondern an jenen Tage umkommt und untergeht“ . Um diese Zweifel zu zerstreuen, versucht Sokrates im Folgenden anhand von vier Beweisen aufzuzeigen, dass die Seele unsterblich ist. Diese Beweise werden in vorliegender Arbeit einzeln eingeführt und auf ihre Gültigkeit überprüft.