Im Nachlass von Ror Wolf fand sich nicht die lange avisierte Autobiographie, hingegen ein Konvolut unveröffentlichter Tagebücher aus den Jahren 1966 bis 1996. Ror Wolf schont, wie erwartet, weder sich selbst noch seine Mitmenschen, er schreibt offen und rückhaltlos über sich, über Kollegen, Freunde und Feinde, über seine Verleger, seine Redakteure und den Literaturbetrieb. Die Leser erfahren viel über die sich entwickelnde Laufbahn, erhalten Einblick in Arbeitszusammenhänge, in Erfolge und vermeintliche Niederlagen, erleben aus nächster Nähe den Weg eines der eigenwilligsten und phantasiereichsten Schriftsteller der letzten Jahrzehnte. Diese unveröffentlichten Texte ergänzen das in der Werkausgabe RWW vorliegende Gesamtwerk um bedeutende Aspekte und geben Auskunft über das Leben und den Arbeitsalltag eines der großen Autoren unserer Literatur.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Helmut Böttiger hält dieses aus dem Nachlass herausgegebene Tagebuch von Ror Wolf für eine kleine Sensation. Autobiografisches spielte im Werk von Wolf keine Rolle, umso interessierter liest der Kritiker die kurzen Notizen, die ihn an die Tagebuchaufzeichnungen Thomas Manns erinnern. Böttiger erfährt von Alltag, Kontakt zu Kollegen, Radioredakteuren und Verlegern, aber auch Privates über Wolfs Geliebte oder das Leben in insgesamt 34 Wohnungen im Rhein-Main-Gebiet. Die distanziert gehaltenen Aufzeichnungen dienen dem Rezensenten aber nicht nur als "bundesdeutsche Kulturbetriebsgeschichte". Gelegentlich erscheinen sie ihm auch wie Skizzen zu den typischen Collagen des Dichters, etwa wenn er schreibt: "Der Sinn der Welt ist ihr Zerplatzen". Darüber hinaus wirken einige Notate auf Böttiger auch wie "Regieanweisungen" für den Platz zwischen Kafka und Buster Keaton, von dem Wolf träumte: Vor allem dann, wenn er seine unterschiedlichen Affären in kleinen "Fallbeispielen" festhält, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Wolf] beschreibt sein Dahinleben mit einer Mischung aus Schonungslosigkeit, Verwunderung und Humor, die sich nur die wirklich talentierten Schriftsteller trauen.«
Kay Sokolowsky, Konkret Magazin
»Die subtile Grotesk-Komik, die Wolfs Werke auszeichnet, findet sich auch in seinen Tagebüchern [...].«
Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk
»Die Tagebücher sind ein bewegendes Dokument eines langen Kampfes um Anerkennung, sie erzählen deutsche Literaturgeschichte.«
Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurter Rundschau
»Reizvoll sind die biografischen Schlaglichter auf einen Autor, der sonst dazu neigte, seine Lebensspuren zu verwischen.«
Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel
Kay Sokolowsky, Konkret Magazin
»Die subtile Grotesk-Komik, die Wolfs Werke auszeichnet, findet sich auch in seinen Tagebüchern [...].«
Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk
»Die Tagebücher sind ein bewegendes Dokument eines langen Kampfes um Anerkennung, sie erzählen deutsche Literaturgeschichte.«
Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurter Rundschau
»Reizvoll sind die biografischen Schlaglichter auf einen Autor, der sonst dazu neigte, seine Lebensspuren zu verwischen.«
Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel