Roy Jacobsen
eBook, ePUB
Die Unwürdigen (eBook, ePUB)
Roman
Übersetzer: Haefs, Gabriele; Brunstermann, Andreas
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In Roy Jacobsens neuem Roman «Die Unwürdigen» folgen wir einer Gruppe von Jungen und Mädchen aus einem Wohnhaus am östlichen Rand von Oslo während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Die Jugendlichen leben in Armut und schlagen sich durch, indem sie schwindeln, stehlen wie die Raben, Dokumente fälschen und umfangreiche Einbrüche begehen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, die Besatzer zu beklauen und auszunutzen. Mit dieser Gruppe von Kindern zeichnet der preisgekrönte Autor ein schonungslos ehrliches und warmherziges Porträt einer Gesellschaftsschicht und eines harten...
In Roy Jacobsens neuem Roman «Die Unwürdigen» folgen wir einer Gruppe von Jungen und Mädchen aus einem Wohnhaus am östlichen Rand von Oslo während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Die Jugendlichen leben in Armut und schlagen sich durch, indem sie schwindeln, stehlen wie die Raben, Dokumente fälschen und umfangreiche Einbrüche begehen. Sie schrecken auch nicht davor zurück, die Besatzer zu beklauen und auszunutzen. Mit dieser Gruppe von Kindern zeichnet der preisgekrönte Autor ein schonungslos ehrliches und warmherziges Porträt einer Gesellschaftsschicht und eines harten Alltags, wie sie bisher kaum vorkamen. Dies ist ein Roman über das Überleben in Kriegszeiten, über eine Unterschicht, die ohnehin immer zu kämpfen hat und im Krieg nur ihr eigenes Leben, aber keine Besitztümer, keine Rechte, kein eigenes Land zu verteidigen hat; über die verschiedenen Motive, aus denen Widerstand entsteht, darüber, dass auch die Befreiung nicht alle befreit, über das Überleben unter Extrembedingungen und eine verschworene Gemeinschaft. Ein spannender, dichter, hoch aufgeladener Roman, aktuell, klug aufgebaut und mit faszinierenden Figuren.
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Roy Jacobsen schreibt Romane, Erzählungen und Kinderbücher und gilt als einer der wichtigsten Autoren Norwegens. Bei C.H.Beck erschienen die ersten drei Romane seiner Barrøy-Saga unter dem Titel "Die Unsichtbaren" (2019), der vierte "Die Kinder von Barrøy" 2021. Mit dem ersten dieser Romane war Jacobsen auf der Shortlist des Man Booker International und des Dublin Awards. Der Autor lebt in Olso.
Gabriele Haefs, Autorin, Herausgeberin und Übersetzerin, erhielt u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis (zusammen mit Jostein Gaarder) und den Königlich Norwegischen Verdienstorden, Ritter 1. Klasse. Sie übersetzte u.a. Karin Fossum, Jostein Gaarder, Elin Brodin, Åsa Larsson, Lena Andersson und die Werke ihres Mannes Ingvar Ambjørnsen.
Andreas Brunstermann übersetzt Belletristik und Sachbücher aus dem Norwegischen, Schwedischen und Englischen. Produktdetails
- Verlag: C.H. Beck
- Seitenzahl: 331
- Erscheinungstermin: 24. August 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783406806926
- Artikelnr.: 68453237
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Katharina Granzin liest Roy Jacobsens Geschichte einer Bande von Teenagern im von den Nazis besetzten Oslo zur Zeit des "Dritten Reichs" mit Spannung. Der Autor weiß, Vergangenheit plastisch darzustellen, und er gestaltet die Perspektive der Jugendlichen, die sich mit halblegalen Tricks über Wasser halten, überzeugend, findet Granzin. Ein reiches Figurenarsenal und ein gewisser Mangel an psychologischer Feinzeichnung erschweren die Übersicht, meint Granzin. Doch das passt ganz gut zum "klandestinen" Charakter der abgebildeten Alltagswirklichkeit, findet sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Roy Jacobsen zeichnet sich unter anderem dadurch aus, von der Vergangenheit so plastisch erzählen zu können, als sei er selbst dabei gewesen.
Frankfurter Rundschau, Katharina Granzin
Frankfurter Rundschau, Katharina Granzin
Gebundenes Buch
Am östlichen Rand von Oslo, Norwegen, leben die Familien von Carl, Olav und ihren Freunden in ärmlichen Verhältnissen. Der Zweite Weltkrieg ist im Gange, das Land durch die feindliche deutsche Macht besetzt. Die Jugendlichen schließen sich in Gruppen zusammen, lügen, …
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Am östlichen Rand von Oslo, Norwegen, leben die Familien von Carl, Olav und ihren Freunden in ärmlichen Verhältnissen. Der Zweite Weltkrieg ist im Gange, das Land durch die feindliche deutsche Macht besetzt. Die Jugendlichen schließen sich in Gruppen zusammen, lügen, betrügen und klauen, was nicht niet- und nagelfest ist, um es zu Geld zu machen und untereinander aufzuteilen. Nach dem Motto „Einer für alle, alle für einen“ wird füreinander gesorgt, Fragen keine gestellt.
Das Buch begann im Jahre 1942 und beschrieb die Zeit bis zu Befreiung. Die Geschichte sprang zwischen den Freunden, es wurden aber auch einige Nebencharaktere thematisiert. Zu Beginn tat ich mich schwer mit dem trockenen Schreibstil und leider blieb dies so, wobei die Spannung für mich in Wellen kam und ging, je nach Person und Ereignis, das im Mittelpunkt stand. Manche Biografien haben mich gefesselt, einige leider gar nicht, bis zur Mitte plätscherte die Erzählung dadurch ein bisschen vor sich hin, obwohl es durchaus Stellen gab, die emotional aufgeladen waren und dadurch mehr Tiefe hatten. In der zweiten Hälfte zog das Tempo ein wenig an, es kam zu einigen Vorfällen, die die Spannung erhöhten. Nun wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht und wurde belohnt. Alles in allem ein solider Roman, den ich mir aufregender gewünscht hätte. Es hätte für mich wohl besser gepasst mit einem anderen Schreibstil. Dennoch lesenswert!
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Gebundenes Buch
In den letzten Jahren erschien eine große Anzahl von Büchern, in denen wir erfahren wie das Leben in Norwegen während der Deutschen Besatzung war. Dieses hier war ungewöhnlich und anders, als ich es bisher gelesen habe.
Eine düstere Geschichte um eine handvoll …
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In den letzten Jahren erschien eine große Anzahl von Büchern, in denen wir erfahren wie das Leben in Norwegen während der Deutschen Besatzung war. Dieses hier war ungewöhnlich und anders, als ich es bisher gelesen habe.
Eine düstere Geschichte um eine handvoll Jugendlicher, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen und versuchen im Krieg unter den Besatzern zu überleben. Erwachsene, die aus der Bahn geworfen wurden, teilweise im Widerstand arbeiten, ohne dass es die restliche Familie weiß oder in Frage stellt. Eine Welt die aus den Fugen geraten ist, in der jeder gestohlene Laib Brot, jedes Stück Kohle das Leben um ein zwei Tage verlängern kann.
Was die Jugendlichen verbindet: die Kindheit ist vorbei... auch wenn man beim Lesen immer wieder daran erinnert wird, dass es doch noch Kinder sind. Aber sie müssen erwachsen sein und teilweise die Verantwortung für die gesamte Familie übernehmen, weil die Erwachsenen entweder nicht mehr am Leben sind oder durch Kummer und Trauer schwer traumatisiert.
Selten habe ich in einem Buch vom Ende des Krieges gelesen und die Protagonisten feiern nicht... in diesem Roman wird einem an der Stelle einfach nur bewusst, wie extrem sinnlos so ein Krieg ist und wenn er dann vorbei ist, eben nicht alles wieder gut wird. Die Schäden sind angerichtet, die Menschen werden nie wieder die selben sein und Tote kehren nicht zurück.
Jacobsen schreibt sehr schlicht und geradlinig, ja vielleicht sogar ein wenig hölzern - das hatte mich zu Anfang etwas irritiert, aber dieser Stil unterstreicht die ärmliche und düstere Atmosphäre, die sich durch das komplette Buch zieht, was ich dann letztendlich ziemlich genial fand. Gute Übersetzungsarbeit haben dabei Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann geleistet.
Nein, es ist kein einfaches Buch und schon gar keines bei dem man sich wohlfühlt, aber ein großartiges Werk, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen knapp, der Hunger allgegenwärtig und der Drang der Clique dem entgegen zu …
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Carl lebt in einem ärmlichen Außenbezirk von Oslo. Hier versucht er gemeinsam mit seinen Freunden Olav, Roah, Vidar und Jan die Familien zu unterstützen. Denn im von den Deutschen besetzten Oslo ist Essen knapp, der Hunger allgegenwärtig und der Drang der Clique dem entgegen zu wirken und einen eigenen Beitrag zu leisten enorm wie auch ihr Einfallsreichtum. Dabei gehen die Jungen sehr geschickt vor, klauen, verscherbeln das Diebesgut unauffällig oder fälschen Papiere. Eines ist ihnen wichtig, es wird immer gerecht untereinander geteilt. Vom Autor wird sehr ausführlich dargelegt, wie sich die Not während des Krieges auf die Bevölkerung Norwegens ausgewirkt hat. Wie sich unerkannt Widerstand aufbaut und auf der anderen Seite aber auch Kollaborateure versuchen Vorteile für sich zu sichern. Keiner weiß, wem er trauen kann. Jeder wägt seine Worte ab und vermutet einen Hinterhalt oder Verrat. Selbst über ihre Väter und Mütter wissen die Jungen nur das Wenigste.
Leider hat mir der Schreibstil des Autors überhaupt nicht zugesagt. Da werden Dialoge ohne direkten Bezug auf den Sprechenden aneinandergereiht, so dass man sich wirklich stark konzentrieren muss wem welche Äußerung zuzuordnen ist. So richtige Spannung habe ich dabei leider nicht spüren können. Dabei sind die Entwicklungswege der Jungen so ereignisreich, ihr Zusammenhalt so unerschütterlich. Das hat mich schon beeindruckt. Trotzdem gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne, denn richtige Emotionen konnte ich beim Lesen nicht aufbauen.
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Gebundenes Buch
Starker, beeindruckender Roman, der lange nachhallen wird - Stadtrand von Oslo zur Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Hier leben die Freunde Carl, Olav, Roar, Vidar, Mona, Jan und Amalie in ärmlichsten Verhältnissen. Der Krieg, die Entbehrungen der letzten …
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Starker, beeindruckender Roman, der lange nachhallen wird - Stadtrand von Oslo zur Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Hier leben die Freunde Carl, Olav, Roar, Vidar, Mona, Jan und Amalie in ärmlichsten Verhältnissen. Der Krieg, die Entbehrungen der letzten Jahre, die Besatzung. All dies hat das Leben der Menschen hart und düster gemacht und ebenso ist der Alltag der Jugendlichen: geprägt von Armut und Verlusten. Und so ergreifen sie jede Gelegenheit, um die eigenen Familien mit dem Nötigsten zu unterstützen: Sie stehlen, räumen ganze Villen aus, sie halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, auch, wenn dies bedeutet, mit dem Feind zu arbeiten, sie fälschen Dokumente, sie betrügen die Besatzer. Und immer ist da die Angst, erwischt zu werden. Selbst als der Krieg vorbei ist, wendet sich das Blatt nicht und das, was als „Befreiung“ gefeiert werden könnte, ist nur ein weiterer Tag ums Überleben.
Roy Jacobsen schildert in seinem neuen Roman den Alltag der Jugendlichen in düsterer und beklemmender Atmosphäre. Das Leben ist ein Kampf ums Überleben und jede und jeder muss seinen Beitrag dazu leisten. Koste es, was es wolle. Emotionen sind da fehl am Platze. Ganz zu schweigen davon, was das Leben dieser Kinder eigentlich ausmachen sollte: Spielen, Schule, Freude und Glück. Kind sein zu dürfen statt die Aufgaben und Pflichten eines Erwachsenen zu erfüllen.
Sprachlich setzt Jacobsen diese Tristesse und düstere, beklemmende Stimmung genial um. Er beschreibt mehr als er erzählt, er blendet Emotionen und Sympathien aus, lässt den Figuren keinen „Raum zu leben“ und schildert schrecklichste Momente eher gefühlslos bis schockerstarrt. Es geht nur darum, den nächsten Tag zu überleben. - Und dann schlucke ich als Leserin. All die Figuren in diesem Roman sind doch noch Kinder! Kinder ohne Kindheit! In Norwegen im Zweiten Weltkrieg. Und heute? - Ein beeindruckender Roman, der lange nachhallen wird.
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Gebundenes Buch
Roy Jacobsen ist einer der etabliertesten Schriftsteller Norwegens, von dem man schon starke Romane gelesen hat, wie beispielsweise Das Dorf der Wunder oder Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte.
Auch das neue Buch ist wieder ein wichtiger Roman, der zeigt, wie Jugendlich in schwierigen und …
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Roy Jacobsen ist einer der etabliertesten Schriftsteller Norwegens, von dem man schon starke Romane gelesen hat, wie beispielsweise Das Dorf der Wunder oder Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte.
Auch das neue Buch ist wieder ein wichtiger Roman, der zeigt, wie Jugendlich in schwierigen und chaotischen Zeiten gegen Ende der Besatzung in Norwegen und in der Nachkriegszeit aufwachsen müssen. Roy Jacobsen ist ein Meister der Details.
Es werden mehrere Jugendliche gezeigt, aber zentral im Mittelpunkt steht Carl. Zu seinen Freunden gehören Olav und Roah und andere. Sie haben es nicht leicht, finden aber ihre Wege um zu überleben.
Das hervorragend gemachte Cover mit den ernst dreinblickenden Kindern gibt Hinweise darauf, wie man sie sich vorstellen kann.
Ganz einfach macht der Autor es seinen Lesern nicht, nahe an die Figuren ran zukommen. Carl wirkt verschlossen und seine inneren Gedanken erfährt man nicht durchgehend. Dabei sind seine emotionalen Bewegungen erahnbar.
Das ist Roy Jacobsens stilistische Besonderheit des Erzählens. Die Beschreibungen der Handlung sind sehr ruhig gehalten, fast gemächlich.
Man kann das Buch dennoch empfehlen, denn es ist sorgfältig gemacht und hat viele ausdrucksstarke Passagen.
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