Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 2,0, Universität zu Köln (Ostasiatisches Seminar), Veranstaltung: Die Kulturrevolution 1966 - 1976, Sprache: Deutsch, Abstract: Das tatsächliche Motiv der 1966 in der Volksrepublik China ausgebrochenen und bis 1976 andauernden Bewegung der Kulturrevolution (wuchan jieji wenhua dageming) wurde eigentlich von Mao Zedong – damaliger Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) – nie konkretisiert. Lediglich allgemeine Absichten wurden angedeutet oder theoretische Worthülsen über den Sozialismus proklamiert. So sind auch die Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt, und es existiert eine Vielzahl an Thesen (darunter eine, die sogar besagt, dass Mao schlicht verrückt geworden sei) . Die Literatur benennt drei mögliche hauptsächliche Ursachen: 1. Führungsstreit innerhalb der Parteispitze bezüglich der zu verfolgenden Politik, 2. Machtkampf um die Nachfolge Maos und 3. Maos persönliches Streben nach der Autorität seiner Ideologie und der Sicherung seines Erbes. Der Inhalt der vorliegenden Arbeit befasst sich vorwiegend mit dem erst genannten Punkt, dem sogenannten Linienkampf innerhalb der KPCh, wobei hinzugefügt werden muss, dass sich aufgrund der komplexen und korrelierenden Hintergründe, thematische Kategorien nicht unschwer abgrenzen lassen, so dass es in den vorliegenden Gliederungspunkten zu inhaltlichen Überschneidungen kommen mag. Der Zeitraum der Kernbetrachtung umfasst die Jahre zwischen 1961 und 1965. Es ist ein Zeitraum, der von Mao Zedongs „Sprungmentalität“ und der „Neigung, jeden Gegner gleich als Klassenfeind abzustempeln“ , gekennzeichnet war. Bei der Bearbeitung des Themas war es unausweichlich, zunächst auf einige Ereignisse vor 1961 einzugehen, wie die Kampagne des „Großen Sprungs nach vorn“, und insbesondere auf dessen Folgen, welche die charakteristische Ausgangslage für den besagten Linienkampf bildeten. Gründe für die spätere Kulturrevolution sind bereits auf Spannungen und Meinungsstreits während der 1960er Jahre zurückzuführen. Im Hauptteil werden Aspekte, die für die Entstehung der zwei großen Fronten innerhalb der KPCh maßgeblich waren, beleuchtet, wodurch in der Schlussbetrachtung eine resümierende Einschätzung ermöglicht wird.