Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Wirtschaftspolitik), Sprache: Deutsch, Abstract: "It got drunk and now it's got a hangover", mit diesen Worten versuchte George W. Bush einst vor geschlossener Gesellschaft zu erklären, wie die größte Volkswirtschaft der Erde in eine Rezession geraten konnte und mit ihr die Welt in die tiefste Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte stürzte. Mit "it" hatte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten die Wall Street gemeint und sich genauer genommen auf die Finanzmärkte bezogen. Deren Zusammenbruch in den Jahren 2007 und 2008 hatte zur schlimmsten Finanzkrise seit der Großen Depression geführt und weitreichende Auswirkungen auf die Realwirtschaft gehabt. Über ein Jahr sowie Hunderte von Milliarden schwere Rettungsprogramme vieler Länder später, scheint die Wirtschaftswelt langsam wieder etwas Luft holen zu können. Dabei sind die Nachwehen der Krise immer noch allgegenwärtig. Das Aus der niederländischen DSB Bank, durch einen Bank-Run ihrer Kunden hervorgerufen, die Pleite der US-Mittelstandsbank CIT oder die erst jüngst erfolgte Verstaatlichung der österreichischen Hypo Group Alpe Adria verbunden mit den Milliardenverlusten bei der BayernLB, sind nur drei Nachrichten, die im direkten Zusammenhang zur Finanzkrise stehen und mich während der Arbeit an meinen Ausführungen erreichten. Wer über die Ursachen der jüngsten Weltwirtschaftskrise schreiben möchte, schreibt daher gezwungenermaßen über die Gründe der Finanzkrise. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt sodann auch auf den Ausgangbedingungen und Verstärkungsmechanismen der Finanzkrise. Dabei soll deutlich werden, dass es für eine Finanzkrise in diesem Ausmaß wesentlich mehr braucht, als von Gier geblendete Bankenmanager, welche in den Medien gerne als die Hauptverantwortlichen der Krise abgestempelt werden. Vielmehr liegt ihr Ursprung in einem komplexen Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure und Faktoren, sowohl auf makroökonomischer als auch auf mikroökonomische Ebene, wobei sich Entwicklungen auf beiden Ebenen gegenseitig begünstigten und prozyklische Dynamiken zum Vorschein brachten. Nicht zuletzt soll deutlich gemacht werden, dass Defekte in den Finanzmärkten sowie allzu oft durch übertriebene Marktgläubigkeit provozierte Fehlentscheidungen in der Wirtschaftspolitik zur Verursachung und Verschärfung der Krise beigetragen haben.
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