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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Veranstaltung: Seminar Alte Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Es stellt sich die Frage, ob der von Prokop beschriebene Vertrag zwischen Bonifatius und den Vandalen tatsächlich existierte. Wenn von den Vandalen gesprochen wird, liegt der Fokus häufig sofort auf der Plünderung Roms 455. Dass ein vermeintlich unbekanntes Volk die größte Stadt des römischen Imperiums plündern konnte, scheint auf den ersten Blick erstaunlich und fast…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Veranstaltung: Seminar Alte Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Es stellt sich die Frage, ob der von Prokop beschriebene Vertrag zwischen Bonifatius und den Vandalen tatsächlich existierte. Wenn von den Vandalen gesprochen wird, liegt der Fokus häufig sofort auf der Plünderung Roms 455. Dass ein vermeintlich unbekanntes Volk die größte Stadt des römischen Imperiums plündern konnte, scheint auf den ersten Blick erstaunlich und fast unwirklich. Wer sich mit der spätantiken Geschichte Roms befasst, erkennt aber schnell, dass die „ewige Stadt“ schon 410 von Westgoten und später auch 546 von Ostgoten geplündert wurde und es generell nicht gut um das weströmische Reich stand. Doch auch von der trügerischen Einzigartigkeit einer Plünderung Roms abgesehen, wirkt dieses Ereignis noch heute. So geht der Begriff „Vandalismus“ auf die angeblich blinde Zerstörungswut der Vandalen bei der Plünderung Roms zurück. Allerdings beruht auch diese Wortneuschöpfung auf einem Irrtum. Die Vandalen plünderten Rom zwar, von blinder Zerstörungswut und übermäßiger Gewalt kann aber keine Rede sein. Dass die Vandalen in einer Reihe mit anderen germanischen Verbänden stehen, die maßgeblich zum Niedergang des weströmischen Reiches beitrugen, ist allerdings kein Irrtum. Nach der Überquerung des Rheins 406/407 zogen die Vandalen über Hispanien nach Africa, wo sie Karthago eroberten und sich endgültig festsetzten. Dabei ist die Quellenlage, vor allem vor der Überfahrt nach Africa 429, leider alles andere als optimal. Um genau dieses zentrale Ereignis der vandalischen Geschichte, der Überfahrt nach Africa, geht es in der folgenden Arbeit. Die Frage nach der fehlenden Gegenwehr der Römer stellt sich aus heutiger Sicht sofort, wenn man die verheerenden Folgen betrachtet. Der oströmische Geschichtsschreiber Prokopios von Caesarea liefert dafür einen Erklärungsansatz. Der römische comes Africae Bonifatius soll den Vandalen einen Vertrag angeboten haben. Im Gegenzug für militärische Unterstützung gegen den magister utriusque militiae Flavius Felix gäbe es zwei Drittel Africas für die Vandalen. Allerdings berichtet keine einzige andere Quelle von einem solchen Vertrag, der zudem ein Novum gewesen wäre. Des Weiteren wurde Prokops Darstellung häufig von der Wissenschaft als unglaubwürdig abgestempelt. Auf eine befriedigende Erklärung für die Umstände, die der Überfahrt nach Africa vorausgingen, konnte sich die Wissenschaft dennoch nicht einigen.