Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Fest und Schenken - zur Soziologie des Außeralltäglichen, Sprache: Deutsch, Abstract: Am vierzigsten Tag nach Ostern wird Christi Himmelfahrt gefeiert. Oder nicht? Christi Himmelfahrt ist weiträumig nur noch bekannt unter dem Namen „Herrentag“. Gesetzlich geregelt ist dieser Tag frei von Arbeit oder Schule. Die Männer verabschieden sich schon früh morgens, ziehen raus ins Grüne, sind mit Freunden unterwegs, meist nicht nur mit einem oder zwei Bier im Gepäck. Die Frauen haben bei diesen Touren nichts zu suchen. Wenn sich die Männer in Gemeinschaft mit dem „Bollerwagen“, mit der Kutsche, auf dem Fahrrad oder mit Traktoren und Anhängern auf den Weg durch Feld und Flure machen, dann feiern sie Herrentag. Dieser freie Tag ist allerdings offiziell ein gesetzlicher Feiertag unter dem Namen „Christi Himmelfahrt“ - nicht „Herrentag“. Christi Himmelfahrt ist ein christliches Fest. Der Herrentag weniger. Das denkt man zumindest. Man könnte sich fragen, wieso ausgerechnet an diesem Tag die Männer ein solches Fest feiern, was auf den ersten Blick keinerlei religiöse Wurzeln trägt. Ist der Herrentag am Tag der Auffahrt Jesu in den Himmel tatsächlich ein Fest, ohne Bezüge zur christlichen Tradition oder doch eine Feier, die an die biblisch überlieferte Himmelfahrt Christi erinnert?