Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Völkerrecht und Menschenrechte, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar - Friedenssicherung und Menschenrechtsschutz als Aufgaben der Vereinten Nationen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Ausarbeitung wird aufzuzeigen sein, dass in der Organisation der Vereinten Nationen selbst und den damit einhergehenden strukturellen Legitimations- und Durchsetzungsdefiziten die wesentlichen Probleme zur Bewältigung humanitärer Katastrophen liegen. Inwieweit ein solch theoretisches Konzept schließlich unter realen Bedingungen Anwendung finden kann, soll exemplarisch am Konflikt in Darfur dargestellt werden. Im Vordergrund dieses Aufsatzes steht dabei die Beantwortung der folgenden Fragestellung Inwieweit verhinderten die strukturellen Widersprüche der Vereinten Nationen ein Eingreifen der Weltgemeinschaft in den seit 2003 anhaltenden Konflikt in der sudanesischen Region Darfur im Sinne einer „humanitären Intervention“? Die folgende Arbeit will versuchen, diese Frage durch das Menschenrechtsdilemma der Vereinten Nationen zu beantworten.. [...] Zur Beantwortung der Fragestellung und der Überprüfung der These wird im Wesentlichen in drei Schritten vorgegangen. Zunächst sollen einige wichtige Hintergründe geklärt werden: Was bedeutet der Begriff der humanitären Intervention? Wo liegen Legitimation und rechtliche Grundlagen eines solchen Vorgehens? Ein zweiter Teil konzentriert sich dann auf die strukturellen Merkmale der Vereinten Nationen (Nichteinmischung, Friedenssicherung) und die dabei zu konstatierende Bedeutung der Menschenrechte. Dabei sollen vor allem die Interventionsmöglichkeiten der Vereinten Nationen herausgearbeitet und das konkrete Konzept der „Responsibility to Protect“ vorgestellt werden. Im dritten Teil wird es dann um die Darstellung und die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf das konkrete Beispiel des Darfur-Konflikts gehen und die Diskussion zur Legitimität einer humanitären Intervention in dieser Region nachgezeichnet werden. Dabei wird der Konflikt und das Handeln der Vereinten Nationen im Spiegel der Debatte um die Responsibility to Protect zu beleuchten sein. In einem Fazit schließlich sollen die Argumente für und wider einer solchen Intervention diskutiert und die Bedeutung des aufgezeigten Dilemmas der Vereinten Nationen dargestellt werden. Die Arbeit erhebt keinen Anspruch auf eine allumfassende Darstellung dieses Themas. Vielmehr geht es darum, den Sachverhalt vor dem Hintergrund des Menschenrechtsdilemmas zu diskutieren, ihn kritisch zu überprüfen, Fragen aufzuwerfen und mögliche Lösungsansätze zu präsentieren.