Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz (Lehrstuhl für Internationale Politik), Veranstaltung: Strukturwandel in der internationalen Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Zerfall der UdSSR 1990/91 wandelte sich die Struktur des internationalen Systems in eine annähernd unipolare Konstellation. Im Rahmen dessen erhielt die UNO zunächst eine bis dato nie da gewesene Entscheidungs- und Handlungsfreiheit. Gleichzeitig stellte der Strukturwandel die Staaten und damit auch die UNO vor eine Vielzahl von Herausforderungen, mit denen sich die Regelungsbereiche der VN schlagartig vergrößerten. In der Folge sollte die internationale Organisation sehr schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen. Seit dem Irakkrieg im Frühjahr 2003, befinden sich die VN in einer existenziellen Krise. Angesichts der evidenten Schwierigkeiten schwanken die Prognosen über die zukünftige Bedeutung der VN für die internationalen Beziehungen zwischen den Polen vollständiger Marginalisierung und sukzessiver Revitalisierung. Für die Zukunft der UNO stellt sich die Frage, ob sie den neuen Herausforderungen gewachsen sein wird. Eine Frage, deren Beantwortung untrennbar mit den Reformanstrengungen verbunden ist, die seit Beginn der neunziger Jahre initiiert wurden. Daher unternimmt die vorliegende Arbeit den Versuch diese Reformbestrebungen unter besonderer Berücksichtigung des Weltgipfels vom September 2005 im Bereich der Friedenssicherung, damit verbunden des Völkerrechts, aus politikwissenschaftlicher Perspektive auf ihren Erfolg hin zu analysieren, um so einen Beitrag zur Diskussion um die Zukunftsaussichten der Organisation zu leisten. Zunächst wird in einem einführenden Kapitel das Spektrum der neuen Herausforderungen in einem zusammenfassenden Überblick dargestellt. Anschließend erfolgt die Analyse der Reformanstrengungen der VN in den einzelnen Kapiteln jeweils anhand dreier Unterfragen: 1. Welche neue Herausforderungen haben den Reformimpuls gegeben und wie sahen bzw. sehen die bedeutenden Reformansätze aus? 2. Welche Interessenkonstellationen der wichtigsten politischen Akteure existierten bzw. existieren in Bezug auf die Reformvorschläge? 3. Wie sind die Reformansätze zum Ersten unter dem Gesichtspunkt der Anpassung der UNO an die neuen Herausforderungen und zum Zweiten ob ihrer Chancen der Realisierung aufgrund der Interessenkonstellationen unter den Mitgliedstaaten zu bewerten? Darauf folgend soll in der Schlussbetrachtung auf Grundlage der Analyse ein Urteil darüber gefällt werden, ob die VN den neuen Herausforderungen im Bereich der Friedenssicherung gewachsen sind.