Die Verfolgten, Wissenschaftsgeschichte von Thomas Bührke, EBook, Klett-Cotta Verlag.
Hier werden die Schicksale von acht verschiedenen, geächteten und verfolgten Wissenschaftlern geschildert. Sie wurden diffamiert, bespitzelt, verfolgt, inhaftiert, vertrieben oder getötet. Ihr schicksalhaftes
Leben, ihre wissenschaftlichen Leistungen, und wie sie zu Opfern politischer, gesellschaftlicher oder…mehrDie Verfolgten, Wissenschaftsgeschichte von Thomas Bührke, EBook, Klett-Cotta Verlag.
Hier werden die Schicksale von acht verschiedenen, geächteten und verfolgten Wissenschaftlern geschildert. Sie wurden diffamiert, bespitzelt, verfolgt, inhaftiert, vertrieben oder getötet. Ihr schicksalhaftes Leben, ihre wissenschaftlichen Leistungen, und wie sie zu Opfern politischer, gesellschaftlicher oder ideologischer Zeitumstände wurden.
„Menschen, die versuchen, qua Beruf und Berufung der Wahrheit näher zu kommen, dürfen weder verteufelt noch bedroht werden.“ Eckart von Hirschhausen.
Das Buch ist in acht Kapitel unterteilt. Jedem Wissenschaftler ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Passend zu jedem Kapitel ein Bild und ein beeindruckendes Zitat des jeweiligen Gelehrten.
Giordano Bruno (1548–1600)
Antoine Laurent de Lavoisier (1743–1794) und Jean Sylvain Bailly (1736–1793)
Lew Landau (1908–1968)
Lise Meitner (1878–1968) Emmy Noether (1882–1935)
Albert Einstein (1879 –1955)
Alan Turing (1912–1954)
Das Buch hat mich nicht nur gut unterhalten, ich habe auch einiges über das jeweilige Fachgebiet der Verfolgten gelernt. Quantenphysik, die Relativitätstheorie, über die Entwicklung der ersten Computer. Die Lektüre animiert zu zusätzlichen Recherchen.
Einige der angeführten Gelehrten sind mir bekannt, allen voran Albert Einstein, jedoch von Alan Turing z.B. hatte ich zuvor noch nie gehört, trotzdem war dieses Kapitel nicht weniger interessant. Etwas mehr über die Verfolgungen, die erlittenen Demütigungen und Einschränkungen habe ich erwartet, weniger über die Wissenschaft, die mir in einzelnen Fällen technisch überfordert hat, hätte ich mir gewünscht. Dies ist z.B. beim Kapitel über A. Turing m. M, viel zu schnell abgehandelt. Die Ursachen der Verfolgungen waren vielfältig, beginnend bei der Inquisition, über die Französische Revolution, die Vernichtungsideologie im dritten Reich bis hin zur Homophobie noch im 20. Jahrhundert.
Ganz wichtig ist dieses Buch, für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie den unbedingten Schutz von Wissenschaftlern, deren Schicksal sich womöglich auch heute noch wiederholen könnte.
Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.