Die Rede von einer Verheimatlichung der Welt verweist auf einen idealen Aspekt. Er besteht in der Vorstellung, überall eine Heimat finden zu können, nicht an einen bestimmten Ort und eine bestimmte Kultur gebunden zu sein und darum ständig jene von glücklichem Erfolg gekrönten Entgrenzungen vornehmen zu können, bei denen bisher nur die physikalische Endlichkeit der Erde eine finale Grenze setzt. Die Rede von einer Verheimatlichung der Welt ist zugleich und immer brisant. Denn wohin sich die optimistisch Wandernden auch wenden, fast immer werden sie an Orte gelangen, die zuvor von anderen als ihre Heimat definiert wurden, so dass es zu Konkurrenz und Verhandlungen darüber kommen muss, wer diesen Ort als Heimat betrachten darf. Western sind jenes widersprüchliche Genre, in dem von Heimatsuche und Heimatverlust erzählt wird. Darum handelt dieses Buch von Menschen im Raum. Dieser Raum ist zugleich ein physikalischer, sozialer, metaphorischer und filmischer. Hier finden sich Beispiele von Regionalismus und Nationalismus wie auch eines transnationalen Eklektizismus. Migration wird darum als die Verräumlichung einer sozialen Erfahrung beschrieben.