Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft; Abteilung Buchwissenschaft/Buchwirtschaft), Veranstaltung: Seminar: Buchwirtschaft im 3. Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Geschichte vergisst nichts. Irgendwann präsentiert sie ihre Rechnungen, unnachsichtiger als die preußische Oberrechnungskammer, wie Bismarck einmal bemerkte." Dieses Zitat kann auf viele Personen und Unternehmen zutreffen, die durch ihr Handeln und Sein einerseits die Geschichte geprägt, beeinflusst und verändert haben, aber andererseits auch einige Abschnitte daraus vergessen, verschwiegen oder sogar "gereinigt" haben. Auch vor dem Bertelsmann Verlag und dem J. F. Lehmanns Verlag machte die Geschichte nicht Halt und die Gegenwart präsentiert deren Vergangenheit in einem anderen Licht. Um Beschuldigungen, Vorwürfe und Unklarheiten gegen diese beiden Unternehmen zu entkräften bzw. zu bestätigen, wurden Wissenschaftler beauftragt, die deren Firmengeschichte im Dritten Reich untersuchen sollten. In Zusammenhang mit den veröffentlichten Untersuchungen zum Bertelsmann Verlag und zum J. F. Lehmanns Verlag werde ich in meiner Hausarbeit deren Verhalten auf dem Gebiet des Buchhandels, der Politik und Kultur in der Weimarer Republik und zu Beginn des Nationalsozialismus untersuchen. Anhand der Verlagsprogramme und ausgewählter Werke möchte ich analysieren und darstellen, inwieweit diese Literatur das Regime des Dritten Reiches ideologisch unterstützt hat oder auch nicht. Außerdem werde ich auch auf die Unternehmensphilosophie eingehen und versuche zu erläutern, inwiefern der Verleger sein verlegerisches Medium nutzte, um die Nationalsozialisten zu fördern. Wurden "regimefreundliche" Bücher aus Existenzangst oder aus vollster politischer Überzeugung publiziert? Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich mit dem Bertelsmann Verlag beschäftigen, indem ich zuerst einen kleinen Abriss zu dessen Geschichte gebe und die Untersuchungsergebnisse der "Unabhängigen Historischen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann im Dritten Reich" (UHK) vorstelle. Jedoch wird dabei der Schwerpunkt meiner Ausführungen auf dem Verlagsprogramm liegen, wobei ich eine Auswahl der von der UHK untersuchten Bertelsmann-Werke aus den Bereichen Theologie und Belletristik vorstellen möchte und versuchen werde, deren antisemitischen Inhalt durch entsprechende Zitate nachzuweisen und zu bestätigen. Der zweite Teil meiner Darstellung wird sich dem J. F. Lehmanns Verlag und seinem "Beitrag" zum Dritten Reich widmen. [...]
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